Zum Tag der Trauer

übernommen von Dagmar Henns Blog “Das kalte Herz”

„Daß ein solcher Staat notwendig nicht einer ist sondern zwei; den einen bilden die Armen, den andern die Reichen, welche beide immer jedoch sich gegenseitig auflauernd zusammenwohnen.“
Platon, Der Staat

Heute werden wieder an vielen Orten Jubelfeiern inszeniert und hehre Reden zum Nationalfeiertag geschwungen. Aber es ist kein Feiertag, es ist ein Tag der Trauer.

Die Geschichte eines jeden Landes ist in Wirklichkeit die Geschichte zweier Länder, zwei Geschichten, und die Siege in der einen sind die Niederlagen in der anderen. Am dritten Oktober jeden Jahres feiert die andere Seite ihren Sieg. Meine betrauert ihre Niederlage und deren Opfer.

Ich trauere um die Menschen, im östlichen wie im westlichen Teil dieses Landes, die nach dem Ende der DDR und der Sowjetunion die Hoffnung verloren haben.

Ich trauere um die Ungezählten, die in den seither entfesselten Kriegen ihr Leben verloren. Von Jugoslawien bis Syrien heute – sie alle, auf beiden Seiten, wären noch am Leben ohne diesen dritten Oktober.

Ich trauere um die Menschen, die in unserem Land den Folgen dessen, was so heuchlerisch „Wiedervereinigung“ genannt wird, zum Opfer fielen. Durch all das, was zuvor unvorstellbar und unmöglich war – den Abriss der Sozialsysteme, Hartz IV, die Verschlechterung der Gesundheitsversorgung, schlechte Arbeitsbedingungen und das alltägliche Unglück einer Sklaverei, aus der es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Zehn Jahre beträgt der Abstand in der Lebenserwartung zwischen Reich und Arm in diesem Land inzwischen, zehn Jahre, die Hunderttausenden gestohlen wurden, seit diesem dritten Oktober.

Ich trauere um jeden Zentimeter eines besseren Deutschland, der uns an diesem Tag verloren ging. Eines Deutschland, das seinen Reichtum nicht auf den Raub in anderen Ländern gründet, nicht andere Völker in Schuldknechtschaft zwingt, wie es diese Bundesrepublik so sichtbar mit dem griechischen Volk tut.

Ich trauere, und ich schäme mich – weil wir in der BRD diesen anderen Staat hätten verteidigen müssen, und ihn nicht verteidigt haben. Ich erinnere mich, wie ich vor dem Bildschirm saß, am neunten November 1989, die Berichte über die Öffnung der Mauer sah und dachte, „jetzt haben sich die Pforten der Hölle geöffnet“. Ich ahnte, dass die Folgen furchtbar würden. Aber ich habe nichts getan.

Wie so viele andere hatte ich mich einlullen lassen von der langen Zeit eines scheinbaren Friedens. Ich zweifelte an meiner instinktiven Reaktion. Die BRD der ausgehenden achtziger Jahre war ja irgendwie ganz nett, trotz des bräsigen Herrn Kohl. Die Generation der alten Nazis war endlich, altersbedingt, aus dem Staatsapparat verschwunden, die soziale Lage war einigermaßen gesichert, im Gefolge der Studentenbewegung schien es, als sei der antikommunistische Mief der Adenauerzeit dabei, endgültig zu entschwinden. Die Geschichtsschreibung befasste sich endlich mit Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, und nach Jahrzehnten war man endlich dabei, die Verbrechen der Nazizeit nicht länger zu verschweigen. Auch wenn der Instinkt geradezu schrie, jetzt würde eine große Wende rückwärts einsetzen, nichts im alltäglichen Leben schien das zu bestätigen.

Ich habe nichts getan.

Kaum jemandem war damals wohl bewusst, auf wie vielfältige Weise das Gift des Antikommunismus die politische Linke durchdrungen hatte. Dass so vieles, was wie moderne Kritik schien, der ganze elegante Diskurs der Bürgerrechte, die vermeintlichen Höhen individueller Freiheit und Kreativität in scheinbar subversiver Popkultur, die anscheinend erreichte Vernunft und Humanität der herrschenden Klasse nur einem Zweck dienten – die Bastionen zu schleifen und dem unverhüllten, blutbesudelten Imperialismus eine freie Bahn zu verschaffen.

Wir hätten uns zur Wehr setzen müssen.

Jeden Tag bezahlen wir den Preis dafür, es nicht getan zu haben. Die oberen Zehntausend füllen den öffentlichen Raum mit ihrem Hass und ihrer Verachtung für den Rest der Menschheit, die Vernunft, die Humanität, selbst das Versprechen des Konsums, das als Surrogat für wirkliche Freiheit diente, wurden als inzwischen unnötig gestrichen, Drohung, Zwang und Angst bestimmen das Leben der besitzlosen Klassen, vom Arbeitsplatz über die Wohnung bis zum Zwangsregime von Hartz IV. There Is No Alternative, es gibt keine Alternative, lautet die Begründung für jede neue soziale Untat, aber dahinter verbirgt sich die abscheulichste Liebedienerei gegenüber den Reichen und Mächtigen, ein Katzbuckeln und Scharwenzeln der politischen Klasse, ein bis in die Knochen eingedrungenes Lakaientum, das seine Würde- und Rückgratlosigkeit nur deshalb als Sachzwang tarnen kann, weil die tägliche Propaganda die gleiche Erzählung unablässig wiederholt.

Im Grunde ist die Frage der Freiheit einfach. Ein Land ist frei, wenn jeder Mensch darin aufrecht gehen kann. Keine Sorge um das tägliche Brot zu haben und vor niemand kriechen zu müssen, vor keinem Chef, vor keinem Vermieter, das ist banale Voraussetzung dafür. Danach kommen all die anderen alltäglichen Bestandteile – frei entscheiden zu können, welche Tätigkeit man verrichten will, nach Neigung und Fähigkeit, nicht nach dem Diktat des Geldbeutels; in der Liebe frei zu sein, vor allem nicht nach dem Geldbeutel lieben zu müssen; frei zu sein, Freundschaften zu pflegen, weil die Zeit und die innere Ruhe für menschliche Aufmerksamkeit gegeben sind; frei zu sein für Schönheit, für Kunst und Kultur, diesen Jahrtausende überspannenden Dialog der menschlichen Seele.

Die Knechtschaft ist so tief eingedrungen, dass schon der Wunsch danach nur unter Mühen gedacht werden kann.

Wir hätten uns zur Wehr setzen müssen, auf beiden Seiten der Grenze, gemeinsam, um das zu retten, was unter großen Opfern errungen wurde.

Vor etwa zwanzig Jahren gewann ein Münchner Straßenbahnfahrer in einer Quizsendung, „Jeopardy“, etwas über 80 000 DM. Ein Jahr danach bin ich ihm begegnet, wir haben uns nicht allzu lange unterhalten. Aber es reichte, um zu erfahren, dass er nicht immer Straßenbahnfahrer war; zuvor war er Manager gewesen. Er hatte seinen gut bezahlten Job an den Nagel gehängt, weil er schon als kleines Kind Trambahnfahrer werden wollte. Er war glücklich als Trambahnfahrer.

Das, beispielsweise, ist Freiheit. Und heute, zwanzig Jahre später, wäre diese Entscheidung so nicht mehr möglich, schlicht, weil die Bezahlung für diese Arbeit sich deutlich verschlechtert hat und sie zu den vielen Tätigkeiten gehört, die nur verrichtet werden, weil man irgendwie das Geld fürs Überleben verdienen muss.

Es gibt ein Interview mit einem italienischen Freiwilligen im Donbass. Der Mann wird kurz gefragt, was sein Beruf wäre. Er sagt, er sei Maurer, und erzählt davon, wie wunderbar es sei, Häuser zu bauen. Und wie es ihn entsetzt, die Zerstörung dort zu sehen. Es ist ihm anzumerken, sein Beruf ist seine Leidenschaft. Er passt an den Ort, an den es ihn gezogen hat.

Eine meiner Töchter beklagte sich, wie oberflächlich ihre Klassenkameradinnen seien. Ihre Gespräche kreisten nur darum, ob Samsung oder I-Phone besser seien.

Das Land, in der wir heute leben, konnten wir damals nur in den Geschichtsbüchern finden. Es ist nicht einmal mehr wie die Adenauerzeit,es ist bis ins Wilhelminische hinabgestiegen, oder womöglich gar bis in die finsteren Jahre nach 1848. Das Salbadern von den „Leistungsträgern“, die ihre ungeheuren Einkünfte „verdient“ hätten, und die Verachtung für alle, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, bleiben so unwidersprochen, als hätte sich nichts ereignet, zwischen 1848 und heute, das ganz normalen Menschen einen Anspruch auf Würde verleiht.

So tief sind wir gefallen. Wir hätten uns wehren müssen.

Klassenkampf, das schien damals, Ende der Achtziger, ein recht abstrakter Begriff, etwas, das wohlgeregelt irgendwie zwischen Gewerkschaften und Unternehmerverbänden stattfindet. Dabei ist es das Kräfteverhältnis zwischen diesen Antagonisten, zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen, das letztlich über alles entscheidet – wieviel Wahrheit wir in der Presse lesen, ob wir einander mit Anstand behandeln, ob die Nahrungsmittel nähren und Geschmack haben, ob wir unsere Arbeit freudig oder gequält verrichten.

Die Niederlage war ungeheuer, und wir sind erst dabei, ihre Tiefe zu ermessen.

Und es sind nicht einmal wir, die den höchsten Preis dafür bezahlen. Es sind Millionen, die hungern, weil mit Nahrungsmitteln spekuliert wird, Millionen, die ohne sauberes Wasser leben müssen, weil es in den Kernländern der wirtschaftlichen Macht keinen ausreichenden Widerstand gegen die Konzerne gibt, die mit Trinkwasser ihren Profit erzielen wollen, und all die Opfer der ungezählten Kriege, die geführt werden, um den Zugriff auf die Ressourcen anderer Länder für eben diese Konzerne zu sichern. Wir zahlen vor allem mit unserer Würde, unserer Freude, unserer Gesundheit; sie zahlen mit ihrem Leben.

Manche Niederlagen haben sehr bittere Konsequenzen. Von der Niederlage des Bauernaufstands 1525 führt eine direkte Linie zu den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges. Die Niederlage der Revolution 1919 legte schon den Grundstein für den Untergang der Weimarer Republik. Die Niederlage, die heute von den Herrschenden als ihr Sieg gefeiert wird, brachte uns schon wieder an den Rand eines Weltkriegs. In der Geschichte gibt es keine Unbeteiligten, keinen Hinterausgang in ein Dasein, das unangetastet bleibt.

Der dritte Oktober ist für mich ein Tag der Trauer. Ein Tag, der an eine nationale Katastrophe erinnert. Es ist in der Linken unüblich geworden, in solchen Kategorien zu denken; man sucht sich lieber eine europäische Fantasie oder die Welt; aber im Grunde ist das nur ein Ausweichen, die Suche nach dem Hinterausgang, eine Flucht vor dem Schmerzhaften, das in der deutschen Geschichte aufgehäuft ist. Als wäre diese letzte Niederlage der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, der Punkt, ab dem man tun muss, als ginge einen das ganze Drama schlicht nichts mehr an. Die Demütigung, mit der sich das deutsche Kapital an der Bevölkerung jener ehemaligen Republik dafür rächt, dass es vierzig Jahre keine Macht über sie hatte, ist ein offenes Geschwür; wenden wir doch den Kopf ab, dann müssen wir den Gestank nicht ertragen. Setzen wir doch unsere Hoffnung in Syriza, oder Podemos, oder welche Variante parlamentarischen Illusionismus auch immer, Hauptsache, woanders und europäisch, und warten darauf, dass uns andere der Mühe entheben, selbst um unsere Hoffnung ringen zu müssen. Wenn wir weiter so tun, als hätte sich die westliche Republik nicht auch seit 1989 verändert, kommen wir vielleicht drum herum, die elenden Tatsachen zur Kenntnis nehmen zu müssen.

Rosa Luxemburg hat gerne einen Satz von Lasalle zitiert (weil Lasalle in diesem Punkt tatsächlich einmal recht hatte): die revolutionäre Tat ist stets, auszusprechen das, was ist. Es muss über den Schmerz dieser Niederlage gesprochen werden. Das andere Deutschland braucht seinen Raum in unserem Denken; nicht nur in seiner Gestalt eines untergegangenen Staates, auch in seiner Gegenwart als jenes zweite Land, von dem schon Platon geschrieben hat. Es ist nicht möglich, die Widersprüche in gegenwärtigen Auseinandersetzungen zu begreifen, ohne ihre geschichtlichen Voraussetzungen zu kennen. Die Kraft für einen Widerstand, der über kurzfristiges Aufflackern hinausgeht, lässt sich nur finden, wenn man sich die eigene Geschichte aneignet, mit ihren Verrätern und ihren Helden, ihren Siegen und ihren Niederlagen. So, wie die DDR es getan hat. Wie die deutsche Arbeiterbewegung es den größten Teil ihrer Geschichte getan hat. Nur, wer sich für ein Land verantwortlich fühlt, kann um es kämpfen.

Georgi Dimitroff, der bulgarische Kommunist, der von den Nazis in einem Schauprozess für den Reichstagsbrand (den man heute eine False-Flag-Aktion nennen würde) vor Gericht gestellt wurde und der ihnen dort eine empfindliche Niederlage beifügte, hat in seiner bekannten Rede auf dem siebten Weltkongress der Komintern folgendes gesagt (man verzeihe mir das lange Zitat):

„Wir Kommunisten sind unversöhnliche grundsätzliche Gegner des bürgerlichen Nationalismus in allen seinen Spielarten. Wir sind aber keine Anhänger des nationalen Nihilismus und dürfen niemals als solche auftreten. Die Aufgabe der Erziehung der Arbeiter und aller Werktätigen im Geiste des proletarischen Internationalismus ist eine der grundlegenden Aufgaben jeder kommunistischen Partei. Aber derjenige, der glaubt, daß ihm dies gestatte oder ihn gar veranlasse, alle nationalen Gefühle der breiten werktätigen Massen zu mißachten, der ist vom wirklichen Bolschewismus weit entfernt, hat von der Lehre Lenins und Stalins über die nationale Frage nichts verstanden.
Lenin, der stets entschieden und konsequent gegen den bürgerlichen Nationalismus gekämpft hat, gab uns ein Beispiel der richtigen Behandlung der Frage nach den nationalen Gefühlen in seinem Artikel Über den nationalen Stolz der Großrussen im Jahre 1914. Er schrieb:
Ist denn uns großrussischen klassenbewußten Proletariern das Gefühl des nationalen Stolzes fremd? Gewiß nicht! Wir lieben unsere Sprache und unsere Heimat, wir wirken am meisten dafür, daß ihre werktätigen Massen (d.h. neun Zehntel ihrer Bevölkerung) zu bewußten demokratischen und sozialistischen Leben erhoben werden. Es schmerzt uns am meisten, zu sehen und zu fühlen, welchen Gewalttaten, welcher Unterdrückung, welcher Verhöhnung die Zarenschergen, Gutsbesitzer und Kapitalisten unsere schöne Heimat unterwerfen. Wir sind stolz darauf, daß diese Gewalttaten aus unserer Mitte, aus dem Lager der Großrussen Widerstand hervorgerufen haben, daß aus diesem Lager Radischtschew, die Dekabristen, die kleinbürgerlichen Revolutionäre der 70er Jahre hervorgegangen sind, daß die großrussische Arbeiterklasse im Jahre 1905 eine mächtige revolutionäre Massenpartei geschaffen hat …
Wir sind vom Gefühl des nationalen Stolzes erfüllt, denn die großrussische Nation hat gleichfalls eine revolutionäre Klasse hervorgebracht, hat gleichfalls bewiesen, daß sie imstande ist, der Menschheit gewaltige Vorbilder des Kampfes für Freiheit und Sozialismus zu geben und nicht nur gewaltige Pogrome, Galgenreihen, Folterkammern, gewaltige Hungersnöte und gewaltige Kriecherei vor den Popen, den Zaren, den Gutsbesitzern und Kapitalisten.
Wir sind vom Gefühl des nationalen Stolzes erfüllt, und gerade deshalb hassen wir ganz besonders unsere sklavische Vergangenheit … und unsere sklavische Gegenwart, in der dieselben Gutsbesitzer, unterstützt von den Kapitallisten, uns in den Krieg führen, um Polen und die Ukraine zu erdrosseln, um die demokratische Bewegung in Persien und China zu erdrücken, um die unsere großrussische nationale Würde schändende Bande der Romanow, Bobrinski, Purischkewitsch zu stärken. [2]
So schrieb Lenin über den nationalen Stolz.
Ich glaube, Genossen, daß ich im Leipziger Prozeß nicht unrichtig gehandelt habe, als ich beim Versuch der Faschisten, das bulgarische Volk als ein barbarisches Volk zu beschimpfen, die nationale Ehre der werktätigen Massen des bulgarischen Volkes verteidigt habe, die hingebungsvoll gegen die faschistischen Usurpatoren, diese wirklichen Barbaren und Wilden kämpfen (stürmischer und anhaltender Beifall), und als ich erklärte, daß ich keinen Grund habe, mich dessen zu schämen, daß ich Bulgare bin, im Gegenteil, stolz darauf bin, ein Sohn der heroischen bulgarischen Arbeiterklasse zu sein.
Genossen! Der proletarische Internationalismus muß sich in jedem Lande sozusagen „akklimatisieren“, um auf heimatlichem Boden tiefe Wurzeln zu fassen. Die nationalen Formen des proletarischen Klassenkampfes und der Arbeiterbewegung der einzelnen Länder widersprechen nicht dem proletarischen Internationalismus, im Gegenteil, gerade in diesen Formen kann man auch die internationalen Interessen des Proletariats erfolgreich verteidigen.“
Die „nationale Ehre der werktätigen Massen“, das klingt schon sehr fremd, oder? Die Überschrift über dieser Passage lautet übrigens, „Über den ideologischen Kampf gegen den Faschismus“. Ein Rezept, das funktioniert hat, nebenbei, in der DDR ebenso wie im Donbass, da sollte man sich von Töpfchenforschern und Antideutschen nichts vormachen lassen. Das sorgsame Ausweichen um Alles, in dem das Wort „national“ vorkommt, ist geradezu der Türöffner für die Faschisten.

Die nationale Ehre der werktätigen Massen verteidigen, das heißt heute, anzuerkennen, dass die DDR die größte Errungenschaft in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung war. Mehr Freiheit für mehr Menschen, als dem obersten Pfarrherrn zusagt und als er begreifen kann. Anzuerkennen, dass die Verteidigung dieser Errungenschaft (in all ihren Formen)selbst für BRD-Bürger für ein besseres Leben gesorgt hat.

Diesen Tag der Trauer als Tag der Trauer zu begehen. Und dann den Blick nach vorne zu richten, sich der langen Geschichte des beharrlichen Widerstands erinnern, von den Bauernkriegen über die Sendlinger Mordweihnacht über die Rote Ruhrarmee, und den Anspruch auf ein aufrechtes Leben erneut zu stellen.

Denn unsere Kinder sollten mit Liedern aufwachsen wie diesem:

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