Mit einem Lumumba auf Lumumba!

Liebe Leser, im Folgenden bringen wir einen Kommentar des Genossen Sereno Estrela:

Die Adventszeit steht vor der Tür, doch statt diese besinnliche Zeit mit Familie, Genossen oder Freunden zu genießen, toben sich linksliberale Empörungsbürger aus Großstädten wieder einmal in absurden Sprachdebatten aus. Während Deutschland unter Deindustrialisierung, Inflation, Kriegsvorbereitungen und illegaler Masseneinwanderung ächzt, während Armut und soziale Ungerechtigkeit wachsen, scheint das größte Problem dieser Kreise die Existenz von Begriffen wie „Zigeunerschnitzel“, „Negerkussbrötchen“ oder „Indianerglühwein“ zu sein.

Besonders absurd wird es beim „Lumumba“, einem Getränk, das nach dem afrikanischen Revolutionär Patrice Lumumba benannt ist. Dieser Mann kämpfte bis zu seinem Tod gegen koloniale Unterdrückung und für die Freiheit seines Volkes – ein Vorbild für all jene, die für Gerechtigkeit und Selbstbestimmung eintreten. Statt dieses Getränk als Hommage an seinen Mut zu sehen, wittern die selbsternannten Sprachwächter eine Verunglimpfung. Sie löschen damit nicht nur das Andenken an Lumumba aus, sondern verzerren den eigentlichen Sinn hinter seinem Namen.

Das Problem ist offensichtlich: Diese „Wortwahlkämpfer“ haben sich längst vom echten Klassenkampf verabschiedet. Sie wollen den Rassismus durch moralische Belehrungen und Symbolpolitik beseitigen, während sie die wahren Ursachen – Kapitalismus, Ungleichheit und Ausbeutung – ignorieren. Sie scheuen die Auseinandersetzung mit den realen Machtverhältnissen und stürzen sich lieber auf Begriffe, weil das bequem und folgenlos bleibt.

In der DDR, einer sozialistischen Gesellschaft, ehrte man Revolutionäre wie Lumumba, indem man Briefmarken oder Denkmäler zu ihrem Andenken schuf. Niemand wäre damals auf die Idee gekommen, sich über ein Getränk namens „Lumumba“ zu empören. Doch in unserer heutigen, von linksliberaler Empfindlichkeit geprägten Gesellschaft, zählt der Kampf um Wörter offenbar mehr als der Kampf gegen Ungerechtigkeit.

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