Fünf Jahre auf dem Pfad des Marxismus – Ein Rückblick
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Ich hatte eigentlich nicht vor ein paar Memoiren zu verfassen, da ich mein eigenes Leben als nichts allzu Besonderes ansehe, als dass man darüber viele Worte verlieren müsste. Als ich aber Ende letzten Jahres „Wie wird ein Mensch Kommunist?“1 von einem Essener Genossen las, der seine Entwicklung von einem Liberalen zum Marxisten-Leninisten schilderte, nistete sich das Geschriebene als Inspirationsquelle in meinen Kopf ein. Außerdem hatte ich einige anregende Gespräche mit Genossen, die nicht Mitglied der KPD sind über ihren Lebensweg. Die Quintessenz schien mir, wie bei meinem eigenen Lebensweg zu sein: Wenn man stets ehrlich nach der Wahrheit sucht, Tatsachen akzeptiert und versucht auf deren Grundlage zu handeln, nur dann kann man sein eigenes Denken umformen im Einklang mit der objektiven Realität und entsprechend handeln. Wie der bürgerliche Revolutionär Friedrich Hecker einst schrieb, so ist es: „[…] der Autoritätsglaube verblasst, verlischt vor dem Wissen.“2 Ich werde nun etwas aus meinem Entwicklungsweg erzählen.
Familie und Kindheit
Vom Reformismus zum Marxismus zu gelangen ist keineswegs viel einfacher als von einer anderen Schattierung der bürgerlichen Ideologie zum Marxismus zu gelangen, da im Kern ähnliche oder gar die absolut gleichen Bestandteile vorhanden sind, wie beispielsweise die „Neutralität des Staates“. Ich selbst stamme aus einer Familie, die traditionell auf mütterlicher Seite über drei Generationen der SPD angehört und entsprechende Parteibuchträger sind, bis auf meinen Vater, der der PdL anhängt. Die SPDler meiner Familie haben die Haltung „Die Partei hat immer recht, geht es ihr auch noch so schlecht!“, reden sich Sozialraub, imperialistische Kriegspolitik und Faschisierung schön und fordern sogar noch deren Verschärfung, obwohl es auch ihnen selbst schadet. Das geistig verlumpteste Lumpenproletariat! Bis auf meine Großmutter väterlicherseits, die von polnischstämmigen Arbeitern abstammt, stammen die anderen Großelternteile aus klein- und mittelbäuerlichen Familien, die dem ökonomischen Niedergang begriffen waren, also bereits ihrer Proletarisierung entgegengingen. Aber vollständig proletarisiert war erst die Generation meiner Großeltern, mit der genannten Ausnahme meiner einen Großmutter. Als Sohn einer Erzieherin und eines Psychologen, der in einer Klinik arbeitete, hatte ich als Kind keine wirklichen materiellen Sorgen und Nöte zu spüren, außer dem durchstechenden Stress meiner Eltern auf der Arbeit.
Schon als Kind sah ich den Film „Sonnenallee“ und meine Familienmitglieder erzählten über ihre Kontakte in die DDR. Die sozialen Errungenschaften, wie die kostenlose Gesundheitsversorgung sowie die Nichtexistenz von Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit ließen mich die DDR bewundern, trotz des sonstigen bürgerlichen antisozialistischen Geschwätz, das so kursiert. Das kam wohl dadurch, dass ich, der auf dem Lande aufwuchs, in Städten schon als Kind Obdachlose im Stadtpark wahrnahm, mit Kindern aus armen Familien auch im eigenen Dorf zu tun hatte und deren erbärmliche Zustände sah und bis heute sehe. Dennoch, ich war keinesfalls ein „Heiliger“, der von Kindesalter an ein perfekter Mensch sozialistischen Typus gewesen wäre. Alles ist in stetiger Bewegung und Veränderung. Das ist ein Grundgesetz des dialektischen Materialismus. Von diesem Gesetz bin auch ich keineswegs außen vor gelassen. So war ich lange Jahre ein Reformist, der auch von der Avantgarde und der Bedeutung der Volksmassen nicht viel verstand. Das bürgerliche „Demokratie“verständnis ist faul und korrupt bis ins Knochenmark, eine Perversion dessen, was es vorgibt darzustellen. Das bürgerliche Recht kennt den Paragraphen „Alle Macht geht vom Volke aus“3. Wie aber soll das funktionieren, wenn die Abgeordneten nicht ihrer Wählerschaft gegenüber Rechenschaft pflichtig sind, sondern „bloß ihrem Gewissen“4 gegenüber? Diese Frage ging mir durch den Kopf, aber ich fand dafür lange Zeit keine Lösung. Erst als ich den demokratischen Zentralismus kennenlernte, fand ich die Methode heraus, mit der das Problem zu lösen ist. Aber bis es soweit war, vergingen wohl ein paar Jahre. Damals war ich noch Mitglied der SPD, obwohl ich schon als Reformist die Parteiführung als korrupte Lügner ansah, da man durch die Hartz-IV-Reformen sehen konnte, dass die soziale Demagogie die heiße Luft nicht wert war, die sie in Reden durch die Luft wirbelten. Von der Einstellung her war ich eher auf Linie mit der PdL, trat aber nicht bei, da vor Ort die PdL nicht so aktiv war und auch keine Jugendorganisation hatte, im Gegensatz zu den Jusos, die nun mal offizieller Teil der SPD sind. Aber dort traf ich zumeist auf Antideutsche, ein paar ziemlich perspektivlose Reformisten, die offenbar darauf hofften, dass die Parteiführung einfach so Kehrwende machen würde, sogar einen, der von der Jungen Union zu den Jusos gewechselt ist und offen sagte, nur Karriere machen zu wollen und sich auch sehr „neoliberal“ äußerte, sowie ein paar die aus der Linksjugend von Antideutschen rausgemobbt worden sind und somit sich den Jusos anschlossen. Es war wohl Ende 2013, wo ich mir die erste Hälfe von Hitlers „Mein Kampf“5 antat, weil einer unserer Lehrer auf Nachfrage eines Mitschülers mal sagte „Da steht nur obskure Kacke drin.“. Ich erhoffte mir etwas krank-schaurige Unterhaltung, über die ich bei meinem Humor lachen könnte. Aber nachdem ich mich durch einige Seiten durchgekämpft hatte, merkte ich, dass ich es mit langweiliger Esoterik zu tun hatte, die mir selbst für mein damals noch bürgerliches Denken zu stumpfsinnig war. Diese Erfahrung half mir nachhaltig die verlogene Gleichsetzung von Stalin mit Hitler zu überwinden. Dazu aber mehr, nachdem ich noch einen Sachverhalt geschildert habe.
Wie der faschistische Putsch in der Ukraine mich aus den Reform-Träumen riss
Im Frühjahr 2014 fand der faschistische Putsch in der Ukraine statt. Dieses Ereignis rüttelte mich auf. Die Verharmlosung des faschistischen Terrors und die andauernde Hetze gegen Russland, wie absurd sie auch sein mag, was an die Goebbels-Methode erinnert, dass man eine Lüge so oft wiederholen müsse, bis sie für wahr gehalten wird, durch die bürgerlichen Medien, ob Staats- oder Privatmedien, ließ mich die „vierte Gewalt“ endgültig kritisch sehen. Schon spätestens ab der NSA-Affäre 2013 oder bereits etwas früher hinterfragte ich, ob wirklich ein getreues Bild der Wahrheit von diesen abgebildet werden würde. Aber das ist hier nicht relevant. Jedenfalls erinnere ich mich noch sehr gut an Klaus Klebers Behauptung im Sommer 2014, dass es keine Faschisten in Kiew gäbe und das bloß „russische Propaganda“ sei6, obwohl der ZDF selber in einem Bericht vom Asow Bataillon Bildmaterial mit Hakenkreuzen, Sig-Runen, Wolfsangeln und Sonnenrädern brachte, ohne auf deren faschistische Bedeutung einzugehen7, geschweige denn ihren Taten oder der Verehrung des Faschistenführers Stepan Bandera. Schon vorher war mir der faschistische Terror in der Ukraine bekannt, die Massaker an der russischen Zivilbevölkerung und auch der Anschlag auf das Gewerkschaftshaus in Odessa vom 2. Mai 2014, wo stundenlang niemand zu Hilfe kam. Der Glaube an die bürgerlichen Politiker und den bürgerlichen Staat verlor ich endgültig, als sich Martin Schulz im April 2014 mit Poroschenko traf8, wobei doch die SPD den Anspruch hat (den sie, wie ich später herausfand, nie gerecht geworden ist, bis auf Einzelmitglieder, wie Rudolf Breitscheid, die gegen die sozialfaschistischen Beschlüsse des Parteivorstandes handelten) antifaschistisch zu sein. Ich sah, dass man die Ressourcen der Ukraine ausplündern wollte und dass man sie als ein Aufmarschgebiet gegen Russland gebrauchen wollte. Aber ich wusste damals noch nicht, wie Lohnarbeit funktioniert. Woher sollte ich sowas denn wissen? Aus dem Elternhaus? Nein. Aus der Schule? Wohl kaum! Mir war damals schon Lenin bekannt, zumindest sein Gesicht, dass er Kommunist war und mal ein Buch schrieb „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“. Leider blieb beim damaligen ersten Durchlesen nicht viel hängen, da ich nicht mal wusste, wie Kapitalismus eigentlich funktioniert. Es blieb bei mir nur hängen, dass das Privateigentum, also die Konzerne und die dahinterstehende Bourgeoisie, ein Interesse am Krieg besitzen9, sei es so offensichtlich wie beim Waffenverkauf oder erst später sichtbar, nachdem man wichtige Schlüsselbetriebe und Ressourcen eines Landes unter Kontrolle gebracht hat.
Wie ich Stalin wertzuschätzen begann
Im Frühjahr 2015 lernte ich dann auf Facebook die Seite International Marxist10 kennen und ich kam in Kontakt mit dem Admin der Seite. Er empfahl mir unter anderem „Lohn, Preis und Profit“ von Marx zu lesen. Als ich das tat, verstand ich, wie Lohnarbeit funktioniert, die kapitalistische Ausbeutung. Ansonsten empfahl er viele Werke von Stalin, den Sammelband „Fragen des Leninismus“ und daraus speziell „Über die Grundlagen des Leninismus“ und „Zu den Fragen des Leninismus“. Ich besorgte mir den Sammelband in der Ausgabe von 1947 aus Moskau. Mir waren damals die Ergebnisse von Grover Furrs Nachforschungen, die er in „Chruschtschows Lügen“11 zusammenfasste, unbekannt und auch war mir die „Polemik über die Generallinie“ der KPCh unbekannt, in welcher der Artikel „Zur Stalinfrage“ immerhin anhand der 1963 verfügbaren Beweise die Chruschtschowschen Verleumdungen weitestgehend zurückwies. So ist es nicht verwunderlich, dass ich ein gewisses Misstrauen hatte. Aber zwei Umstände kamen dem zu Gute, dass ich es nicht ablehnte: Zum einen konnte die Vergleiche Stalins mit Hitler nicht ausstehen, weil es offensichtlich ist, dass die Befreiung vom Faschismus keineswegs „genauso schlimm“ sein konnte oder gar „noch schlimmer“, wie es von bürgerlicher Seite gerne dargestellt wird. Ich sah ja, dass die DDR, die ja als ein „Kind Stalins“ dargestellt wird, weder außenpolitisch aggressiv war, noch innerlich einen auch nur ansatzweise so starken Unterdrückungsapparat hatte, wie es im Hitlerreich der Fall war. Außerdem wurde sich darum gesorgt, dass das Volk ein menschenwürdiges und gutes Leben hatte, wo mindestens die Grundbedürfnisse gedeckt waren, was man von der BRD zu keiner Zeit behaupten konnte und heute erst recht nicht behaupten kann. Zum anderen hatte ich mir es selbst angetan mal etwas von Hitler im Original zu lesen, also war ich genauso bereit Stalin eine Chance zu geben. Nachdem ich das erste erwähnte Werk angefangen hatte, sagte ich, dass ich Verständnisprobleme hätte, weil mir der Gesamtzusammenhang nicht klar wurde. Er sagte, dass er nicht wisse, woran es liegen könnte. Er sprach mal vom dialektischen Materialismus, aber nicht in diesem Kontext. Jedenfalls machte es für mich so keinen Sinn die eben erwähnten Werke Stalins weiterzulesen. Ich gab also „dialektischer Materialismus“ bei Google ein, um herauszufinden, um was es sich dabei handelt. Ich stieß dabei auf www.stalinwerke.de12, wo es ein Werk mit dem Titel „Über dialektischen und historischen Materialismus“13 gab, was ich dann aus Neugier durchlas, sowie alle anderen Stalin Werke, die bisher in Deutsch erschienen sind, bis auf die „Briefe an Molotow“. Stalin erklärte, dass die Welt zum einen objektiv existiert, also wissenschaftlich erfassbar ist und dass die einzelnen Objekte miteinander in Verbindung stehen14, es also eine Kausalkette gibt im Zeitablauf. Das gab mir ein völliges anderes Weltbild, ein konsequent logisches, die dialektisch-materialistische Weltanschauung eben. Das war die größte Erleuchtung meines Denkens bis ich dazu kam, Maos philosophische Schriften zu lesen. Das geschah aber erst zwei Jahre später. Mir waren die Stalin Werke durch die eben genannte Seite digital verfügbar, also las ich im Zug, im Bus und in Schulpausen mir so einige Werke auf dem Handy durch. Ich weiß gar nicht mehr genau, welche ich mir alle damals auf dem kleinen Bildschirm durchgelesen habe, aber jedenfalls „Grundlagen des Leninismus“ und „Zu den Fragen des Leninismus“, sowie seine Rede auf dem XIX. Parteitag der KPdSU und weitere. Einiges las ich erst später, als ich mir die Printausgabe besorgt habe. Ich konnte anhand dessen klar ersehen, dass Stalins wissenschaftliche Denkweise im völligen Gegensatz zu Hitlers Esoterik steht. Ich wusste nur noch nicht, dass die Jeshowtschina nicht auf Stalins Konto geht, aber an das Ausmaß hatte ich schon damals nicht geglaubt, da man in den bürgerlichen Medien stets versucht den Sozialismus als mindestens drei Mal zu schlimm darzustellen, wie den Faschismus. Ich dachte mir also: Wenn Stalin auch in den 30er Jahren während der Jeshowtschina einige aus der Partei verfolgen ließ, ob es nun notwendig war oder falsch, man kann nicht abstreiten, dass seine Gedankengänge logisch und nachvollziehbar sind und den Aufbau des Sozialismus im Auge haben. Dennoch kam die Frage der „Nachfolge Lenins“ auf, die die Trotzkisten überhaupt erst schufen, indem sie behaupteten, dass Lenin Trotzki als Nachfolger auserkoren habe und Trotzki sowieso doch mit Lenins Ansichten übereinstimmen würde, statt Stalin. Was tat ich also? Ich sah, dass die Frage der „permanenten Revolution“ der Hauptknackpunkt gewesen ist. Also verglich ich Aussagen von Lenin, Stalin und Trotzki zu diesem Thema und zog natürlich den Text von Lenins sogenanntem „Testament“ zu Rate. Stalin vertrat natürlich den Sozialismus in einem Lande15, sah ihn auch als Resultat der Widersprüche im imperialistischen System als Ganzes, dass also das einzelne Land reif für die Revolution wird, weil sich dort die Widersprüche des imperialistischen Weltsystems ballen16. Natürlich wies Stalin Trotzkis Theorie von der „permanenten Revolution“ und der dazugehörigen „Unmöglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem Lande“ zurück17. Trotzki schrieb über seine „permanente Revolution“ im Jahre 1929: „Die Theorie des Sozialismus in einem Lande, die auf der Hefe der Reaktion gegen den Oktober hochgegangen ist, ist die einzige Theorie, die folgerichtig und restlos im Gegensatz steht zu der Theorie der permanenten Revolution.“18 Es stimmt, dass diese im völligen Gegensatz zum Sozialismus in einem Lande steht, aber nicht, dass sie erst als „Reaktion gegen den Oktober“ entstanden sei. Er spielte darauf an, dass es eine „Erfindung Stalins“ sei, aber sagt es hier nicht offen. Ich hatte zur damaligen Zeit auch einige Texte von Lenin gelesen, aber höchstwahrscheinlich zumeist auf Englisch19, da die Volltexte auf marxists.org nicht auf Deutsch zur Verfügung stehen. Lenin sagte im „Militärprogramm der proletarischen Revolution“, das im Jahre 1916 und somit vor der Oktoberrevolution erschienen ist, das: „Die Entwicklung des Kapitalismus geht höchst ungleichmäßig in den verschiedenen Ländern vor sich. Das kann nicht anders sein bei der Warenproduktion. Daraus die unvermeidliche Schlußfolgerung: Der Sozialismus kann nicht gleichzeitig in allen Ländern siegen. Er wird zuerst in einem oder einigen Ländern siegen, andere werden für eine gewisse Zeit bürgerlich oder vorbürgerlich bleiben.“20 Außerdem sprach sich Lenin im Mai 1918 noch mal klar gegen die „permanente Revolution“ aus: „Ich weiß natürlich, daß es neunmalkluge Leute gibt, die sich für sehr gescheit halten und sich sogar Sozialisten nennen, die behaupten, man hätte die Macht nicht ergreifen dürfen, solange die Revolution nicht in allen Ländern ausgebrochen ist. Diese Leute ahnen nicht, daß sie mit solchem Gerede der Revolution den Rücken kehren und auf die Seite der Bourgeoisie übergehen. Wollte man warten, bis die werktätigen Klassen die Revolution im internationalen Maßstab durchführen, so müßten alle in Erwartung erstarren. Das ist Unsinn. Die Schwierigkeit der Revolution ist allen bekannt. Nachdem sie in einem Land mit glänzendem Erfolg begonnen hat, wird sie vielleicht qualvolle Perioden durchmachen, denn endgültig siegen kann man nur im Weltmaßstab und nur durch die gemeinsamen Anstrengungen der Arbeiter aller Länder. Unsere Aufgabe besteht darin, durchzuhalten und Vorsicht zu üben, wir müssen lavieren und zurückweichen, bis Verstärkungen zu uns stoßen. Der Übergang zu dieser Taktik ist unvermeidlich, wie immer auch Leute darüber spotten mögen, die sich zwar Revolutionäre nennen, aber von der Revolution keine blasse Ahnung haben.“21 Und noch ein Zitat von Lenin zu diesem Thema: „Wir sind seit dem 25. Oktober 1917 Vaterlandsverteidiger. Ich habe das wiederholt mit aller Bestimmtheit erklärt, und ihr wagt es nicht, das zu bestreiten. Gerade im Interesse der ´Stärkung des Zusammenhalts´ mit dem internationalen Sozialismus ist es notwendig, das sozialistische Vaterland zu verteidigen. Wer sich leichtfertig verhielte zur Verteidigung eines Landes, in dem das Proletariat bereits gesiegt hat, zerstört den Zusammenhalt mit dem internationalen Sozialismus. Als wir Vertreter der unterdrückten Klasse waren, da nahmen wir keine leichtfertige Haltung zur Verteidigung des Vaterlands im imperialistischen Krieg ein, wir lehnten eine solche Verteidigung grundsätzlich ab. Seitdem wir Vertreter der herrschenden Klasse geworden sind, die den Sozialismus zu organisieren begonnen hat, fordern wir von allen eine ernste Einstellung zur Verteidigung des Landes.“22 Der Sozialismus in einem Lande muss natürlich vom Proletariat gegen die imperialistische Aggression von außen Verteidigt werden, im Gegensatz zum imperialistischen Staat, wo das Proletariat nach dem Motto „Krieg dem Kriege!“ in der eigenen Bourgeoisie den Hauptfeind zu sehen hat. In Lenins „Über das Genossenschaftswesen“ vom Januar 1923 finden sich auch noch ein paar bezeichnende Aussagen, die mir damals bekannt waren: „Bei einem vollständigen genossenschaftlichen Zusammenschluß stünden wir bereits mit beiden Füßen auf sozialistischem Boden. […] Unsere Gegner hielten uns oft entgegen, es sei ein sinnloses Beginnen von uns, in einem Lande mit ungenügender Kultur den Sozialismus einführen zu wollen. Aber sie irrten sich, und zwar deshalb, weil wir nicht an dem Ende anfingen, an dem es nach der Theorie (von allerlei Pedanten) hätte geschehen sollen, und weil bei uns die politische und soziale Umwälzung jener kulturellen Umwälzung, jener Kulturrevolution vorausging, der wir jetzt dennoch gegenüberstehen. Uns genügt nun diese Kulturrevolution, um ein vollständig sozialistisches Land zu werden, aber für uns bietet diese Kulturrevolution ungeheure Schwierigkeiten sowohl rein kultureller (denn wir sind Analphabeten) als auch materieller Natur (denn um Kultur zu haben, braucht man eine bestimmte Entwicklung der materiellen Produktionsmittel, braucht man eine bestimmte materielle Basis).“23 Ich weiß nicht mehr genau, ob alle diese Werke von Lenin es exakt waren, die mich überzeugten, aber die dort genannten Argumente waren es, die mich von davon überzeugten, dass Trotzkis „permanente Revolution“ eine falsche und antileninistische Theorie ist. Trotzki selbst schrieb von „episodischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Lenin und Trotzki“24 im Kontext des Sozialismus in einem Lande und der „permanenten Revolution“. Dafür gibt es viele weitere Beispiele in Lenins Werken, besonders Lenins persönliche Abneigung gegenüber Trotzki, aber das spielte für mich damals keine Rolle. Es ging mir bloß um die Frage, wessen Theorien korrekt waren und wessen nicht. Mir leuchtete der Sozialismus in einem Lande deshalb ein, weil ansonsten man sich die Frage stellen müsste: Wie, wenn nicht durch den Anfang des Kampfes um den Sozialismus in einem Lande, soll man denn diesen erringen und aufbauen? Ein Sprichwort besagt „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“. Gleiches kann man über den sozialistischen Aufbau sagen. Damit sind natürlich die gehässigen Attacken Trotzkis auf Stalin und den Leninismus nicht erschöpft gewesen. Mehr von Trotzki: „Die Theorie von Stalin und Bucharin bringt nicht nur der ganzen Erfahrung der russischen Revolution zuwider die demokratische Revolution mechanisch im Gegensatz zu der sozialistischen Revolution, sondern sie trennt auch die nationale Revolution von der internationalen.“25 Trotzki nennt es wenige Zeilen später „Theorie des Nationalsozialismus“26, wobei ihm sicherlich nicht entgangen ist, dass das der Terminus des Hitlerfaschismus in Deutschland schon zu jener Zeit war. Es ist wohl auch schon ein früher Versuch, Stalin zu unterstellen ein Faschist zu sein, vor den 30er Jahren. Hat Stalin wirklich die Weltrevolution aufgegeben? Die Antwort ist ein klares Nein. Alleine im bereits angeführten Werk „Grundlagen des Leninismus“ sagte Stalin: „[…] die Macht der Bourgeoisie stürzen und die Macht des Proletariats in einem Lande errichten heißt noch nicht, den vollen Sieg des Sozialismus sichern. Das Proletariat des siegreichen Landes, das seine Macht gefestigt hat und die Führung über die Bauernschaft ausübt, kann und muss die sozialistische Gesellschaft aufbauen. Bedeutet das aber, dass es damit schon den vollständigen, endgültigen Sieg des Sozialismus erreichen wird, das heißt, bedeutet es, dass das Proletariat mit den Kräften eines Landes allein endgültig den Sozialismus verankern und das Land gegen die Intervention und folglich auch gegen eine Restauration völlig sichern kann? Nein, das bedeutet es nicht. Dazu ist der Sieg der Revolution wenigstens in einigen Ländern notwendig. Deshalb ist die Entwicklung und Unterstützung der Revolution in den anderen Ländern eine wesentliche Aufgabe der siegreichen Revolution. Deshalb soll sich die Revolution des siegreichen Landes nicht als eine sich selbst genügende Größe betrachten, sondern als Stütze, als Mittel zur Beschleunigung des Sieges des Proletariats in den anderen Ländern.“27 Mir war auch Stalins Antwort an Philippowitsch schon damals bekannt, in welcher er schrieb: „Wir könnten sagen, dass dieser Sieg [des Sozialismus in einem Lande; L. M.] ein endgültiger ist, wenn unser Land auf einer Insel liegen würde, und wenn es nicht von einer Menge anderer, kapitalistischer Länder umgeben wäre. Da wir aber nicht auf einer Insel, sondern ´in einem System von Staaten´ leben, von denen ein bedeutender Teil dem Lande des Sozialismus gegenüber feindlich eingestellt ist, und die Gefahr der Intervention und Restaurierung schafft, so sagen wir offen und ehrlich, dass der Sieg des Sozialismus in unserem Lande noch kein endgültiger ist. Aber daraus folgt, dass das zweite Problem [der Schutz vor der imperialistischen Aggression von außen; L. M.] vorläufig noch nicht gelöst ist und noch gelöst werden muss. Mehr noch: Das zweite Problem kann man nicht auf die gleiche Weise lösen, auf die wir das erste Problem [Überwindung der Ausbeutung und Aufbau des Sozialismus; L. M.] gelöst haben, d. h. lediglich durch die eigenen Anstrengungen unseres Landes. Das zweite Problem kann man lediglich lösen durch die Vereinigung der ernsten Anstrengungen des internationalen Proletariats mit den noch ernsteren Anstrengungen unseres ganzen Sowjetvolkes. Man muss die internationalen proletarischen Beziehungen der Arbeiterklasse der UdSSR mit der Arbeiterklasse der bourgeoisen Länder verstärken und festigen. Man muss die politische Hilfe der Arbeiterklasse der bourgeoisen Länder für die Arbeiterklasse unseres Landes für den Fall eines Kriegsüberfalls auf unser Land organisieren, desgleichen wie man jegliche Hilfe der Arbeiterklasse unseres Landes für die Arbeiterklasse der bourgeoisen Länder organisieren muss; man muss allseitig unsere Rote Armee, Rote Flotte, Rote Luftflotte, Ossoaviachim verstärken und festigen. Man muss unser ganzes Volk im Zustand der Mobilisationsbereitschaft angesichts der Gefahr eines Kriegsüberfalls halten, damit uns keinerlei „Zufälligkeit“ und keinerlei Kunststücke unserer äußeren Feinde überrumpeln können.“28 Mir damals des weiteren auch Stalins Rede auf dem XIX. Parteitag der KPdSU bekannt, in welcher er sagte: „Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass unsere Partei, die zu einer mächtigen Kraft geworden ist, keine Unterstützung mehr brauche. Das wäre falsch. Unsere Partei und unser Land brauchten stets das Vertrauen, die Sympathie und die Unterstützung der Brudervölker jenseits der Grenzen unseres Landes und werden sie stets brauchen.“29 Daraus dürfte wohl klar ersichtlich sein, warum ich auf diese trotzkistischen Lügentiraden über Stalin nicht reinfallen konnte: Sie widersprechen den Tatsachen völlig. Genauso verhält es sich mit der Frage des „Testaments Lenins“. Trotzki und Konsorten, besonders sein Handlanger Eastman, behaupteten, dass es ein „geheimes Testament Lenins“ gäbe oder, dass dies „verfälscht“ worden sei. Zu diesem Thema genügt schon fast alleine Stalins Rede „Die trotzkistische Opposition früher und jetzt“, die er im Oktober 1927 hielt. Stalin zitierte30 dort offen die Stelle, dass er „zu grob“31 sei aus Lenins „Testament“ und gab das zu, führte jedoch auch an, dass sein Ersuchen auf Rücktritt als Generalsekretär einstimmig abgelehnt wurde, also auch von Trotzki, Bucharin und Kamenew32. Lenin führte jedoch keinerlei ideologische Differenz zu Stalin an, sondern nur den Punkt der „Grobheit“. Er sagte nur: „Gen. Stalin hat, nachdem er Generalsekretär geworden ist, eine unermeßliche Macht in seinen Händen konzentriert, und ich bin nicht überzeugt, daß er es immer verstehen wird, von dieser Macht vorsichtig genug Gebrauch zu machen.“33 Dass Stalin nicht mal auf seinen Wunsch zurücktreten konnte, konterkarriert diese „unermessliche Macht“ schon alleine. Außerdem ist es nur ein Zweifel, aber keine konkrete Anschuldigung gegen Stalin, dass er Verrat am Sozialismsu begehen könnte oder Ähnliches. Lenin schlug vor, Stalin durch einen Genossen zu ersetzen, der genauso gut wie Stalin sei, aber eben weniger „grob“34. Damit sagt Lenin letztendlich, dass Stalin quasi der „perfekte Mann“ ist, bis auf den Umstand der „Grobheit“. Das kann man über Sinowjew, Kamenew, Trotzki und Bucharin, sowie Pjatakow keineswegs sagen. Über Trotzki, Sinowjew und Kamenew sagte Lenin: „Ich will die persönlichen Eigenschaften der anderen Mitglieder des ZK nicht weiter charakterisieren. Ich erinnere nur daran, daß die Episode mit Sinowjew und Kamenew im Oktober natürlich kein Zufall war, daß man sie ihm aber ebensowenig als persönliche Schuld anrechnen kann wie Trotzki den Nichtbolschewismus.“35 Lenin kritisiert Trotzki außerdem für ein „Übermaß von Selbstbewußtsein und eine übermäßige Vorliebe für rein administrative Maßnahmen“36. Über Bucharin schrieb Lenin: „Bucharin ist nicht nur ein überaus wertvoller und bedeutender Theoretiker der Partei, er gilt auch mit Recht als Liebling der ganzen Partei, aber seine theoretischen Anschauungen können nur mit sehr großen Bedenken zu den völlig marxistischen gerechnet werden, denn in ihm steckt etwas Scholastisches (er hat die Dialektik nie studiert und, glaube ich, nie vollständig begriffen).“37 Jetzt im Nachhinein, nach dem durchlesen von Lenins Randnotizen zu Bucharins „Ökonomik der Transformationsperiode“ wird mir klar, worauf Lenin hier anspielt. Über den Trotzkisten Pjatakow schrieb Lenin: „Nun zu Pjatakow. Er ist zweifellos ein Mensch mit großer Willenskraft und glänzenden Fähigkeiten, der jedoch einen allzu starken Hang für das Administrieren und für administrative Maßnahmen hat, als daß man sich in einer ernsten politischen Frage auf ihn verlassen könnte.“38 Das Zitat zu Sinowjew, Kamenew und Trotzki zitierte Stalin auch in seiner Rede und machte klar, dass der Vorwurf der „Grobheit“, im Gegensatz zu den Vorwürfen gegen die anderen erwähnten Personen, nicht die politische Linie Stalins betrifft39. Außerdem wies Trotzki 1925 noch die Behauptungen über „Lenins Testament“ zurück. Er schrieb im Artikel „Zu Eastmans Buch ´Since Lenin died´“ dies: „Wenn Emigranten, ausländische Bourgeois und die menschewistische Presse die Bezeichnung ´Testament´ benutzen, meinen sie meist einen Brief – in bis zur Unkenntlichkeit entstellter Form –, in dem Wladimir Iljitsch der Partei organisatorische Ratschläge gab. Der XIII. Parteitag hat diesen Brief wie allen anderen große Aufmerksamkeit geschenkt und die den gegenwärtigen Bedingungen und Umständen entsprechenden Schlußfolgerungen gezogen. Jedes Gerede von einem geheimgehaltenen oder verletzten ´Testament´ ist eine böswillige Erfindung, die sich gegen den tatsächlichen Willen Wladimir Iljitschs und die Interessen der von ihm geschaffenen Partei richtet.“40 Dieses Zitat und noch einen größeren Ausschnitt aus Trotzkis Artikel zitiert Stalin in der erwähnten Rede vom Oktober 192741. Das zeigt, dass Trotzkis Anschuldigungen absurd sind und man bloß etwas Recherche benötigt, um das herauszufinden. Trotzki hatte in dem Artikel über Eastmans Buch recht, als er schrieb: „Kein einziger ehrlicher Arbeiter wird dem Bild Glauben schenken, das Eastman zeichnet.“42 So glaubte auch ich nicht daran, als ich die Tatsachen überprüfte. Aber Eastman war nur ein Spiegel seiner selbst, denn er verfasste diese Lügen aufgrund seiner „Informationen“. Den Volltext, sowie eine Analyse dazu, wie sich der Eastman-Text vom Original unterscheidet43, habe ich erst Jahre später gelesen. Im Buch Stalin „Briefe an Molotow“ ist außerdem ein Artikel Krupskajas enthalten, der einen Abschnitt enthält, der meine eigene Sicht auf das „Testament Lenins“ nicht besser hätte ausdrücken können: „Es ist nicht richtig, sie [die Briefe an den Parteitag; L. M.] ein ´Testament´ zu nennen, denn Lenins Testament im wahren Sinne des Wortes ist unermeßlich breiter – es ist in den letzten Artikeln W. I.s enthalten; es betrifft Grundfragen der Tätigkeit der Partei und des Sowjetstaates. Dies sind die Artikel ´Über die Kooperation´, ´Über die Arbeiter-und-bauern-Inspektion´, die ´Tagebuchblätter (über die Bildung)´ und ´Über unsere Revolution´. Zusammen mit dem, was früher zu diesen Fragen gesagt wurde, werden sie für lange Zeit den Weg erleuchten, den wir gehen müssen.“44 Selbst wenn Lenin Stalin größere Abweichungen vorgeworfen hätte, so hätte Stalin dennoch die Möglichkeit gehabt sich in der Praxis zu beweisen, was er auch tat. Lenins Briefe an den Parteitag hatten keineswegs das Gewicht wie ein „Befehl eines Diktators“. Es oblag der Partei, ob man seine Vorschläge annimmt, oder nicht. Schaut man sich die erwähnten letzten Werke Lenins an, wie beispielsweise „Über das Genossenschaftswesen“, so wird man erkennen können, dass die Kollektivierung der Landwirtschaft unter Stalin, gegen die Revisionisten im Gleichklang mit der Bourgeoisie hetzen, schon von Lenin auf die Tagesordnung gesetzt worden war. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Inhalten der restlichen Werke. Stalin mag zwar natürlich auch Fehler begangen haben, aber keineswegs aus Absicht, insgesamt war er der wahrliche „Testamentsvollstrecker Lenins“, indem er seine richtigen Erkenntnisse umsetzte und weiterentwickelte.
Warum dieser lange Abriss? Weil mich das geprägt hat. Zu erkennen, dass Trotzki ein Lügner ist, der dem sozialistischen Aufbau massiven Schaden zugefügt hätte und Stalin es ernst meinte mit der Errichtung des Sozialismus, heizte meinen Lesehunger auf die Stalin Werke erst recht an. Stalin gab mir Verständnis in den Grundfragen des Marxismus-Leninismus, das ist ein Rüstzeug, was ich nie wieder ablegen werde.
Meine weitere Entwicklung vom Herbst 2015 bis zum Frühjahr 2017
Im Herbst 2015 fand ich den YouTube-Kanal der CPGB-ML, Proletarian TV45. Unter den Videos dort stachen besonders die Vorträge des Genossen Harpal Brar heraus. Diese habe ich mir angeschaut und konnte sicherlich so einiges mitnehmen. Ich werde wohl nie seinen Vergleich von Anarchisten, die sich revolutionär geben, mit dem Suicide Squad aus Life of Brian vergessen, weil diese, wenn sie umsetzen würden, was sie vorgeben, zwar den bürgerlichen Staat zertrümmern würden, aber das Wiedererstehen der Bourgeoisie nicht langfristig unterdrücken würden, also politischen Selbstmord begehen würden46. Diese Videos sind gut als ein Überblick über die jeweiligen Themen für Anfänger und Anregung für das eigene Studium des Marxismus anhand von Quelltexten. Harpal Brars Videos riefen inhaltlich dazu auf: Schlag selbst bei Marx und Lenin nach! Das tat ich dann auch. Ich las Engels´ Artikel „Von der Autorität“, wo die falschen Ansichten der Anarchisten aufgeräumt wird, die jegliche Autorität verneinen. Engels sagte dort: „Autorität und Autonomie sind relative Dinge, deren Anwendungsbereiche in den verschiedenen Phasen der sozialen Entwicklung variieren.“47 Das beinhaltet, dass Demokratie und Diktatur auch relativ zueinander stehen, also „Welche Klasse hat demokratische Rechte und welche wird unterdrückt?“ und auch Zentralismus und Eigenständigkeit, welche hier Engels als „Autorität und Autonomie“ bezeichnet, wo sich die Frage stellt, in wie weit diese im Verhältnis zueinander stehen. Gibt man der Bourgeoisie demokratische Rechte als Klasse, so wird man das Privateigentum zulassen, die Bestechung von gewählten Volksvertretern und diese Wahlen zunehmends zu einer möglichst vorherbestimmten Farce machen den Interessen der Bourgeoisie entsprechend, während die Arbeiterklasse entweder in reformistischen Hoffnungen oder gar mit plumpster Demagogie ruhiggestellt wird, oder zu Bewusstsein gelangt und ihre demokratischen Rechte erkämpft als Diktatur des Proletariats. Mir wurden durch Engels diese tieferen Zusammenhänge grundlegend klar, nachdem ich mir das selbst nochmal gründlich durchdachte, was er schrieb. In diesem Zusammenhang steht auch dieses Wort Engels´: „Eine Revolution ist gewiß das autoritärste Ding, das es gibt; sie ist der Akt, durch den ein Teil der Bevölkerung dem anderen Teil seinen Willen vermittels Gewehren, Bajonetten und Kanonen, also mit denkbar autoritärsten Mitteln aufzwingt; und die siegreiche Partei muß, wenn sie nicht umsonst gekämpft haben will, dieser Herrschaft Dauer verleihen durch den Schrecken, den ihre Waffen den Reaktionären einflößen. Hätte die Pariser Kommune nur einen einzigen Tag Bestand gehabt, wenn sie sich gegenüber den Bourgeois nicht dieser Autorität des bewaffneten Volks bedient hätte? Kann man sie nicht, im Gegenteil, dafür tadeln, daß sie sich ihrer nicht umfassend genug bedient hat?“48 Der Revisionismus machte es umgekehrt: Er schränkte die demokratischen Rechte der Werktätigen ein, um aus ihrer revisionistischen Clique eine neue Bourgeoisie zu formieren, durch Marktreformen und Privatisierungen, ob als langer oder kurzer Prozess. Aber das ist mir damals, soweit ich mich entsinne, noch nicht ganz so klar gewesen, wie heute. Mir war aber damals schon der idealistische Charakter der Anarchisten bewusst, da ich mir schon dachte: Wie soll man eine bessere Gesellschaft schaffen, wenn man gar keine Organe zu deren Organisation schaffen möchte? Das läuft doch darauf hinaus, dass sich eine Clique an die Macht putscht und diese ihre Herrschaft aufrichtet!. So oder so ähnlich war es mir schon aus reformistischer Zeit klar. Und Engels zeigte mir, dass ich da keineswegs daneben lag: „Entweder wissen die Antiautoritarier nicht, was sie sagen, und in diesem Fall säen sie nur Konfusion; oder sie wissen es, und in diesem Fall üben sie Verrat an der Bewegung des Proletariats. In dem einen wie in dem anderen Fall dienen sie der Reaktion.“49 Die Anarchisten wollen letztendlich nicht die bürgerliche Gesellschaft beseitigen, sondern die Anarchie des Marktes auf alle gesellschaftlichen Beziehungen übertragen. Auch las ich auf Anregung von Harpal Brars Video Engels´ Brief an August Bebel vom 18./28. März 1875. Er schrieb dort: „Da nun der Staat doch nur eine vorübergehende Einrichtung ist, deren man sich im Kampf, in der Revolution bedient, um seine Gegner gewaltsam niederzuhalten, so ist es purer Unsinn, vom freien Volksstaat zu sprechen: solange das Proletariat den Staat noch gebraucht, gebraucht es ihn nicht im Interesse der Freiheit, sondern der Niederhaltung seiner Gegner, und sobald von Freiheit die Rede sein kann, hört der Staat als solcher auf zu bestehen.“50 Das macht klar, dass es keinen „Staat des ganzen Volkes“ gibt, egal unter welcher Klassenherrschaft, sondern der Staat stets einen Klasseninhalt besitzt. Das macht den „Staat des ganzen Volkes“ absurd, den die revisionistische KPdSU ab 1961 verkündete. Auch dieses Zitat daraus gab mir zu denken, primär auf die Taten von Gruppierungen bzw. Personen zu achten, anstatt auf ihre Worte: „Im allgemeinen kommt es weniger auf das offizielle Programm einer Partei an, als auf das, was sie tut.“51 Gibt man zu viel auf die Worte von Personen, so fällt man auf Lippenbekenntnisse rein, weil man die Tatsachen der Taten ignoriert oder herunterspielt. Diese Praxis kenne ich aus der Schönfärberei der SPD-Politik in der eigenen Familie zu Genüge. Das geschah noch Ende 2015. Irgendwann im Frühjahr 2016 stieß ich auf den YouTube-Kanal der KPD52. Dort hörte ich auch das erste Mal von Kurt Gossweiler, aber ich kam nicht dazu etwas von ihm zu lesen, bis in etwa November/Dezember 2016. Der Antistalinismus und sehr offensichtliche Revisionismus der DKP, den sie zu einer Art „Linkspartei mit kommunistischem Anspruch“ macht und die Unterstützung der US-Außenpolitik durch die MLPD, sowie dogmatische Entstellungen der Geschichte und auch die ominösen Millionenspenden pro Jahr, was auf eine Finanzierung durch den Verfassungsschutz hindeutet, ließen mir die KPD immer interessanter werden, sie als beste KP in Deutschland sehen. Außerdem empfand ich die Videos auf dem YouTube-Kanal, sowie die Zielsetzung der KPD als richtig. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährig, weshalb ich mit dem Antrag auf Mitgliedschaft wartete. Außerdem hatte ich immer noch die Befürchtung, es würde sich um einen bloßen DDR-Nostalgieklub handeln, da es im Westen damals noch keine Organisation der KPD gab. In dieser Zeit fing ich an die DDR-Anstecker, die mir mein Vater überließ, in der Schule zu tragen. Das brachte mir so manche bissige Bemerkung von Lehrern, was mich nicht davon abhielt weiterzumachen. Auch ein paar Kontakte zu Interessenten an der DDR konnte ich in der Schule knüpfen. Leider war es ein Jahr vor dem Abitur, also konnte ich nicht längere Zeit auf sie einwirken, um sie auch zu Marxisten zu erziehen. Das sehe ich bis heute als eine große verpasste Chance an. Ich erinnere mich noch, dass ich im Frühjahr 2016 unter anderem Lenins „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“ gelesen habe. Dadurch wurde mir erst so richtig klar, dass die SPD nicht schon immer eine Partei der Arbeiterverräter gewesen ist, sondern auch einst richtige Anschauungen vertrat und wie Kautsky seine eigene ideologische Vergangenheit leugnete. So wurde mir auch klar, wer der Schöpfer der Behauptungen, die die SPD bis heute vertritt, war, dass Marx und Engels „niemals von der Diktatur des Proletariats gesprochen“ hätten und so weiter. Durch dieses Werk wurde mir außerdem nicht nur nochmals die Bedeutung der Kollektivierung klar53, sondern auch, dass der Leninismus eben nicht bloß ein „russischer Sozialismus“ ist, wie Opportunisten behaupten, um die allgemeinen Grundsätze des Sozialismus zu negieren, sondern für alle Länder ein Vorbild ist54. Außerdem las ich in dieser Zeit Lenins „Staat und Revolution“ und „Über den Staat“, soweit ich mich entsinne. In dieser Zeit sammelte ich auch viele Wimpel, Orden und Anstecker aus der DDR, sowie Statute von Parteien und Massenorganisationen.
Im Juli/August 2016 war ich im Urlaub in Frankreich, um genauer zu sein, in Avignon. Dort war ich im Büro der CGT, wo ich einen älteren Mann traf, der Mitglied der PCF ist und mir schilderte, wie er als Jugendlicher in den 70er Jahren bei einem Austausch in die DDR gefahren ist und dass er meint, dass man die bestehenden Verhältnisse nur durch eine Revolution überwinden kann. Am Ende gab man mir Broschüren, Aufkleber, eine Zeitung und ein Programm der CGT. Außerdem war ich im PCF-Büro am Stadtrand von Avignon, aber traf dort niemanden an. Im Eingangsbereich stand jedoch ein Tisch mit Stapeln von Broschüren, Aufklebern und Plakaten, von denen ich etwas mitnahm. Mir war schon damals bewusst, dass die PCF revisionistisch ist als Gesamtpartei, aber wollte dennoch über ihre Positionen reden. Das blieb somit aus. Im September 2016 fuhr unser Leistungskurs Geschichte und der Parallelleistungskurs Chemie mit uns nach Krakau. Teil davon war eine Besichtigung vom KZ Auschwitz. Im Auschwitz Stammlager gibt es eine Kontrolle mit Metalldetektor. Ich trage jeden Tag ohnehin ein Gürtel der Sowjetarmee, der Hammer und Sichel in einem Stern trägt, und während ich in Polen war noch einen Anstecker der Polnischen Volksarmee, der auf einer Hälfte eine Polenfahne zeigt. Als ich an der Reihe war und meinen Gürtel vorzeigte, wurde ich angeschnauzt mit „No communist symbol here!“ in gebrochenem Englisch und musste den beim einer Gepäckaufbewahrungsstelle abgeben. Als ich für die Kontrolle den Anstecker abnehmen wollte, winkte der Kontrolleur wild mit den Armen, dass ich den ja anbehalten soll. Ein Genosse aus meinem Geschichtskurs, dessen Familie aus der Sowjetunion kommt, erzählte seinem Großvater über Handy von diesem Vorfall. Sein Großvater war Mitte der 70er Jahre in der DDR stationiert. Dieser war sehr erbost, wie man das Erbe der Befreiung durch die Sowjetarmee mit Füßen tritt. Das war kein Einzelfall im Stammlager. In Auschwitz-Birkenau war auch immer nur von „der Befreiung“ die Rede durch den Gedenkstättenführer, aber nicht, dass sie durch die Sowjetarmee geschah. Das war so auffällig, dass selbst die eher unpolitischen Mitschüler das am Schluss ansprachen und ich mit ihnen darüber ins Gespräch kam. Im Januar 2017 war der letzte Schulausflug, den wir noch unternahmen, ein Besuch im Haus der Geschichte in Bonn. Man sollte es Haus der Geschichtsverfälschung nennen! Man kann sagen, dass 3/4 der Führung nur daraus bestanden, dass man gegen die DDR und den Sozialismus an sich hetzte und sogar offen den Sozialabbau a la Hartz IV belobigte, weil der „Sozialstaat einfach zu teuer“ sei, trotz riesiger Profite der Konzerne. Auch wurde der Godesberger Parteitag der SPD von 1959, weil dort der Marxismus, den die SPD 1914 de facto verworfen hatte, nun auch de jure als Parteiideologie verworfen worden war, belobigt und alles andere Reaktionäre in Deutschland seit der Gründung der BRD. Man hat dort, zugegeben, viele Antiquitäten angehäuft und eine wohl ansprechende Form der Darbietung gegeben für diejenigen, die Analphabeten in geschichtlichen Fragen sind, wie beispielsweise, dass der Abschnitt, der die DDR behandelt, mit Ketten umspannt ist. Aber Geschichte ist objektiv passiert, ist wissenschaftlich erfassbar. Da nützt eine noch so ausgefeilte Demagogie letzten Endes nichts, zeigt nur, wie erbärmlich die Bourgeoisie ist, dass sie versuchen muss den Sozialismus als schlimmer als den Hitlerfaschismus darzustellen, um sich selbst als das „geringere Übel“ präsentieren zu können. Das einzige, was die Massen in Deutschland davon abhält, den Sozialismus zu erkämpfen ist die bürgerliche Indoktrination und die Unorganisiertheit. Dabei zu helfen diese zwei Hindernisse zu beheben, sehe ich als meine Lebensaufgabe.
Wie ich die Werke Mao Tsetungs kennenlernte
Im Februar 2017 lernte ich die Werke von Walter Ulbricht kennen per Zufall, indem ich im Stalin Werke Forum mir einen Post durchlas. Dort wurde auf das Werk „Die Bedeutung des Werkes ´Das Kapital´ von Karl Marx für die Schaffung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR und den Kampf gegen das staatsmonopolistische Herrschaftssystem in Westdeutschland“ von 1967. Ich beschaffte mir das Werk als Broschüre und fing an weitere Werke von ihm zu suchen und zu lesen, bis heute. Für die Geschichte des Sozialismus in Deutschland sind seine Werke unermessliche Schätze. Aber ich würde nicht sagen, dass seine Werke generell Klassikertexte für alle Länder wären, denn es fehlt die grundlegende Erweiterung des Marxismus-Leninismus.
Anders bei Mao Tsetung. Ich lernte seine Werke Anfang März 2017 kennen durch eine chinesische Genossin, mit der ich seit 2016 im Kontakt stehe über das Internet und wir auch gegenseitig Päckchen und Briefe zugeschickt haben. Sie ist leider hin und her gerissen zwischen dem Glauben, dass die heutige KPCh doch noch zum Sozialismus zurückkehrt und den Auswirkungen der „Reform und Öffnung“ seit Deng, die auch sie zu spüren bekommt. In einem Brief vom 26. November 2016 schilderte sie mir ein paar persönliche Hintergründe und Erlebnisse. Ihr Vater ist Mitglied der KPCh und arbeitet in einer Staatsbank. Ihre Eltern leben getrennt seitdem sie 8 Jahre alt ist. Sie schrieb, dass sie durch ihre Stiefeltern zur Kommunistin wurde. Ihre Stiefmutter besaß eine Fabrik, die Ölfarbe herstellte, bis sie bankrott ging. Das geschah 2015 als ihre Stiefmutter die Fabrik verkaufen musste, weil sie Kredite nicht zurückzahlen konnte, die sie aufgenommen hatte, um zu expandieren. Der Vater meiner Genossin riet ihr davon ab, diese Kredite überhaupt aufzunehmen. Davor hat ihre Stiefmutter sie jahrelang verhöhnt mit: „Ich bin so reich, ich könnte dir alles geben, was du dir wünschst!“ Ihr Stiefvater ist ihren Schilderungen zufolge ein Alkoholiker, der sie und ihre Mutter schlägt und zwingt die Hausarbeit zu machen. Dafür hasst sie ihn und nannte ihn in einem Brief vom 11. Dezember 2016 „Dreck“. In diesem Brief schrieb sie auch, dass sie einst an einen Gott glaubte und dieser ihr beibrachte zu kämpfen und über sich selbst hinaus zu gehen. Später sah sie ein, dass dieser „nur in den Gedanken der Menschen“ existiere. Sie sagte mir auch mal, dass in ihrem Schullehrbuch stehen würde, dass die Planwirtschaft der Marktwirtschaft überlegen ist. Auf Nachfrage, warum China dann eine Marktwirtschaft eingeführt hat, statt weiterhin Planung zu betreiben, sagte sie nur, dass sie hoffe, dass man das bald rückgängig machen würde. Immer wenn ich ihr dann sagte, dass die KPCh revisionistisch geworden ist, schien sie wütend auf mich zu sein und sagte: „Hör auf meine Hoffnungen zu zerstören!“ Sie ist der Linie der heutigen KPCh gegenüber in den letzten Jahren zunehmends kritischer geworden, aber scheint in Parteifetischismus verfallen zu sein, wie meine SPD-Familie. So viel zu ihrer Person.
Im März 2017 schrieb sie mir über Chat auf Facebook, auf das sie über VPN zugriff, um die Internetzensur in China zu umgehen, dass sie mir Mao Tsetungs „Über die Praxis“ und „Über den Widerspruch“ empfehle. Ich weiß nicht mehr den genauen Kontext, wie wir darauf gekommen sind, nur noch, dass es passiert ist. Sie bot mir an ein Päckchen zu schicken mit diesen Werken, aber ich suchte sie selbst auf Booklooker und wurde fündig. Ich besorgte mir diese Werke als Broschüren in der Dietz-Ausgabe der 50er Jahre. Die Kernaussage von „Über die Praxis“ ist, dass alle Erkenntnisse aus der Praxis kommen, also die Theorie eine Abstraktion aus der Praxis ist, um die Praxis zu verbessern und zu kontrollieren. Mao schrieb: „Die Erkenntnistheorie des dialektischen Materialismus stellt die Praxis an die erste Stelle, weil sie der Meinung ist, daß die menschliche Erkenntnis nicht im geringsten von der Praxis losgelöst sein kann, sie lehnt alle Theorien, die die Wichtigkeit der Praxis verneinen und die Erkenntnis von der Praxis loslösen, als falsch ab.“55 Mao führt dort viele Beispiele an, wo die Klassiker des Marxismus-Leninismus Grundlagen der Erkenntnistheorie darlegten. Mao machte aber auch klar, dass sie dies nicht aus „Genialität“ taten, sondern weil sie richtige Erkenntnisse aus der Praxis sammelten: „Marx, Engels, Lenin und Stalin konnten ihre Theorie nicht nur auf Grund ihrer Genialität aufstellen, sondern hauptsächlich deswegen, weil sie zu ihrer Zeit persönlich an der Praxis des Klassenkampfes und der wissenschaftlichen Experimente teilnahmen. Ohne diese letzte Bedingung hätte keinerlei Genialität zum Erfolg führen können.“56 Damit räumt Mao mit der bürgerlichen Behauptung auf, dass wir Marxisten die Klassiker „vergöttern“ würden und bloß „blind nachbeten“ würden, was sie geschrieben haben. Die Klassiker haben dort recht, wo sie richtige Ideen aufgrund der Erkenntnisse aus der Praxis entwickelten und dort unrecht, wo sie dies eben nicht taten. Für Letzteres fällt mir auf Anhieb ein, dass Engels in „Die auswärtige Politik des russischen Zarentums“ Fehler begangen hat, welche 1934 Stalin in einem Brief an die Mitglieder des ZK der KPdSU kritisierte57. In „Über den Widerspruch“ legt Mao Tsetung die materialistische Dialektik in sehr präziser Weise dar. Darin weist er die Metaphysik zurück, die die Welt als erstarrt und so sieht, als ob sie schon ewig so existiert habe58. Mao führt für die Dialektik viele Beispiele an in diesem Werk59. Mao schrieb dort über die Methodik des dialektischen Materialismus: „Die dialektische Weltanschauung lehrt die Menschen vor allem, eingehend die Bewegung der Widersprüche in den verschiedenen Dingen und Erscheinungen zu erforschen und zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse die Methoden zur Lösung der Widersprüche festzulegen. Daher ist das konkrete Verstehen des Gesetzes des Widerspruchs, der den Dingen innewohnt, für uns äußerst wichtig.“60 Die Analyse der konkreten Situation und der konkreten Bedingungen, das ist der dialektische Materialismus in lebendiger Anwendung. Das benötigt, dass man von der objektiven Realität ausgeht, also unvoreingenommen einen Sachverhalt untersucht. Tut man das nicht, so begibt man sich in Subjektivismus, also zum Beispiel in Schönrederei einer Lage, die nicht so gut ist, wie man behauptet. Mao schrieb dazu: „Marx und Engels und ebenso Lenin und Stalin haben in bezug auf die Anwendung der Dialektik auf die Erforschung der objektiven Erscheinungen stets auf die Unzulässigkeit irgendwelcher subjektiver Willkür hingewiesen, auf die Notwendigkeit, ausgehend von den konkreten Bedingungen, die der Bewegung der objektiven Wirklichkeit eigen sind, in diesen Erscheinungen die konkreten Widersprüche zu erkennen, die konkrete Lage der Seiten des Widerspruchs und den konkreten Zusammenhang der Gegensätze zu erforschen. Unsere Dogmatiker erleiden eben darum ständig Mißerfolge, weil ihnen ein solches Herangehen fremd ist. Wir müssen aus dem Bankrott der Dogmatiker lernen und die wissenschaftliche Methode meistern, denn eine andere Forschungsmethode existiert nicht.“61 Behauptete Chruschtschow nicht, dass man aufgrund der „neuen Lage“ nach 1956 plötzlich doch auf „parlamentarischem Wege zum Sozialismus“ gelangen könnte? Man stellte einen willkürlichen Zusammenhang zwischen der Existenz der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Länder und der inneren Situation der kapitalistischen Länder her, um faktisch die Diktatur der Bourgeoisie zu negieren. Man mag zwar einen dialektischen Zusammenhang konstruiert haben, aber er war auf Grundlage des Idealismus. Ein Beispiel wo Revisionismus und Dogmatismus zusammenfielen: Revision der marxistisch-leninistischen Lehre der proletarischen Revolution zugunsten eines Dogmas des „friedlichen Übergangs“. Es besteht nur dort ein dialektischer Zusammenhang, wo dieser auch materialistisch begründet werden kann. Nun zu dem, was dieses Werk weitreichend bekannt gemacht hat: Die Darlegung des antagonistischen Widerspruches, welchen Mao durch einen Denkansatz Lenins entdeckte62. Mao schrieb: „Der Antagonismus ist eine der Formen des Kampfes der Gegensätze, doch nicht seine allgemeine Form.“63 Ein Beispiel eines antagonistischen Widerspruch ist zwischen den Ausbeuterklassen auf der einen Seite und den ausgebeuteten Klassen auf der anderen Seite, weil dieser Widerspruch nicht in einem gewissen Verhältnis zueinander gelöst werden kann, sondern nur durch die Überwindung des einen durch das andere. Da die Ausbeuter ohne die ausgebeuteten Massen nicht existieren können, ist es in diesem Falle die ausgebeutete Klasse, die letzten Endes die Ausbeuter überwindet. Noch ein Beispiel: Ein Krieg zwischen zwei imperialistischen Ländern beruht auch auf antagonistischen Interessen der Bourgeoisie der beiden Länder, wird zur Unterwerfung entweder des einen oder des anderen Landes führen. Dennoch können sich Mao zufolge gewisse antagonistische Widersprüche in nichtantagonistische verwandeln und umgekehrt unter gewissen Umständen64. Was ist damit gemeint? Beispielsweise wurde der antagonistische Widerspruch zwischen der nationalen Bourgeoisie (die die Mittelbourgeoisie Chinas darstellte) und der Arbeiterklasse Chinas durch den Auskauf der nationalen Bourgeoisie 1956 bis 1966 gelöst, also auf eine nichtantagonistische Weise. Dennoch drohte denjenigen der nationalen Bourgeoisie, die Konterrevolution betrieben, die Enteignung ohne Entschädigung. Diese Methode war nur Möglich, weil die nationale Bourgeoisie den Kampf gegen die Kompradorenbourgeoisie und Feudalherren unterstützte. Zum anderen kann sich zum Beispiel der eigentlich nichtantagonistische Widerspruch zwischen Arbeiterklasse und werktätiger Bauernschaft in einen antagonistischen verwandeln, wenn die Arbeiterklasse die Bauern wie die Großbourgeoisie behandelt, also enteignet und bekämpft, statt mit Bodenreform und Kollektivierung sie mit sich zu verbünden. Zum anderen kann dieser Widerspruch antagonistisch werden, wenn die Bauern sich nicht an der Arbeiterklasse orientieren und sich als Werktätige sehen, sondern primär als Kleinunternehmer, die expandieren wollen, die also danach streben andere kaputt zu konkurrieren und erst Mittel-, dann Großbourgeois zu werden. Der Widerspruch zwischen Marxismus und Revisionismus ist auch antagonistisch, da der Revisionismus eine Verbürgerlichung des Marxismus darstellt. Dieser Widerspruch kann nichtantagonistisch gelöst werden, wenn diejenigen, die revisionistische Anschauungen haben dafür Selbstkritik üben und von diesen absagen. Ansonsten wird der Widerspruch antagonistisch gelöst, durch die Raussäuberung der Revisionisten aus der Partei oder durch die Übernahme der Partei durch die Revisionisten und die folgende Unterdrückung der Marxisten.
Diese beiden Werke prägen mein ganzes Denken bis heute. Ich weiß nicht genau, was ich in dieser Zeit von Mao alles las. Jedenfalls „Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung“, „Über die richtige Behandlung von Widersprüchen im Volke“, „Gegen den Liberalismus“ und „Reden bei der Aussprache in Yenan über Literatur und Kunst“. Ich begriff, dass Maos Werke vom Inhalt den Marxismus-Leninismus beträchtlich weiterentwickelten und er eines Klassikers würdig ist. Manche Materialien las ich auch auf infopartisan.net65, weil diese nicht in den Ausgewählten Werken Mao Tsetungs enthalten sind, bzw. nicht von Mao als Person stammen, sondern der KPCh. So auch der Beschluss über die Kulturrevolution vom August 1966. Dort stand natürlich drin, wie die Revisionisten der Liu-Schoatschi-Clique zu stürzen waren und wie man sich organisieren soll. Aber nicht nur das. Die Dengisten behaupten ja, dass die Kulturrevolution eine „Katastrophe“66 gewesen sei und man dort die Produktion vernachlässigt habe67. Entgegen solcher Behauptungen steht in diesem Beschluss: „Die Große Proletarische Kulturrevolution ist eine gewaltige treibende Kraft der gesellschaftlichen Produktivkräfte unseres Landes. Jede Ansicht, die große Kulturrevolution der Entwicklung der Produktion entgegenzusetzen, ist falsch.“68 Damals waren mit noch nicht die Angaben Tschou Enlais vom Januar 1975 bekannt dazu, dass sich 1964-1974 in China eben doch sehr viel entwickelte in Hinsicht auf die Produktivität69. Auch war mir damals nicht bekannt, dass selbst laut Daten der Dengisten, veröffentlicht 1984 in der Peking Review, es nur 1966-1968 einen relativ kleinen Rückgang der Produktivität gab, als die Kulturrevolution in ihrer „heißen Phase“ war, wo auch richtig gekämpft wurde, es sich aber bis 1970 wieder erholte und danach anfing über den Stand von 1965 hinauszusteigen70. Und mir war auch „How Yukong moved the Mountains“ („Wie Yü Gung Berge versetzte“) nicht bekannt, welcher ein Film in mehreren Teilen ist von einem französischen Filmteam, das 1972 bis 1974 in China drehte71. Aber mein Misstrauen gegenüber den Revisionisten von Deng und Konsorten, die über Mao und die Kulturrevolution im Gleichklang das sagen, was die Bourgeoisie der westlichen Länder auch darüber sagt, war dadurch so angewachsen, dass es mich zu eigenen Nachforschungen drängte. Wie man sehen kann, war ich in der Recherche zu diesem Thema nicht untätig gewesen.
Noch eine Sache. Ende März 2017 drängte mich ein amerikanischer Genosse dazu Enver Hoxhas „Imperialismus und Revolution“72 zu lesen, weil er Hoxhas Beschuldigungen blind nachplapperte ohne Mao selbst gelesen zu haben. Ich hatte zwar noch nicht so viel Mao gelesen bis dato, aber genug, um zu sehen, dass Hoxha mit voller Absicht log und aus dem Kontext zitierte. Ich sagte es dem Genossen und führte ein paar Beispiele an, die ich anhand dessen belegen konnte, was ich bisher gelesen hatte. Das war ihm aber nicht genug. Ich bat die Genossen von der Facebook-Seite Mao Zedong73 um Hilfe. Diese wiesen mich daraufhin, dass dieses Werk von Hoxha schon Ende der 70er widerlegt worden ist und schickten mir den Link zum Artikel74 darüber. Als ich das dem amerikanischen Genossen schickte und er es durchlas, erkannte er, was für ein Renegat Hoxha war und wandte sich von ihm ab und begann sich stattdessen für Mao Tsetung zu interessieren. Damals war mir noch nicht bekannt, dass Hoxha selbst eine Art „kleine Kulturrevolution“ in Albanien durchführte und somit nicht mal mit sich selbst ehrlich war75. Dies trug sich zu relativ kurz bevor ich meinen Mitgliedsantrag an die KPD schickte.
Der Eintritt in die KPD
Ich erinnere mich, dass ich bei meinem letzten Mal, das ich bei den Jusos verbrachte, im November 2016 auf zwei ehemalige Linksjugendmitglieder traf, die Stalin nicht verteufelten und ihn „Iosseb“ nannten, nach seinem ursprünglichen georgischen Namen, während ich ihn, bis heute, nach seinem russischen Namen „Iosif“ nenne. Ich war auf diesem Treffen schon mit der Absicht hingegangen, um Genossen für einen Übertritt zur KPD zu werben, was aber hoffnungslos erschien. Dort ging es um eine Art „Erneuerung des demokratischen Sozialismus“, wo es auch um den Marxismus ging, der aber in Kautskyanischer Weise entstellt worden ist. Es gab dort ein paar ehrliche Reformisten, die um die 30 Jahre alt waren, aber wohl zum einen aufgrund meines jüngeren Alters mich nicht ernst nahmen und zum anderen selber keine wirkliche Perspektive hatten, wie man den politischen Kurs der SPD konkret ändern müsse. Dort sah ich auch erstmals einen Anstecker mit der Friedenstaube wo am Rande Jusos draufstand. Als ich den Träger davon ansprach, dass das angesichts der Waffenexporte, die die SPD-Führung bewilligte, eine Heuchelei ist, kam zwar Zustimmung, aber wohl keinerlei Konsequenz. Es wurde viel geredet, aber da kam kein konkreter Vorschlag zur Veränderung bei herum auf diesem Treffen der Jusos. Der Direktmandatsträger der SPD für den Bundestag unseres Kreises gab sich dort auch sehr „radikal“ gegen Sigmar Gabriel und den Kurs der SPD, obwohl er im Juli des gleichen Jahres auf einer SPD-Versammlung in unserem Kreis alles beschönigte. Ich hätte wohl noch eine Weile weiter versucht bei den Jusos Genossen zu finden, wenn ich nicht vom Treffen der Kommunisten im April 2017 mitbekommen hätte. Die Sechs Punkte der KPD, die im April 2017 in der Roten Fahne erschienen sind, entsprachen auch genau dem, was ich von einer Kommunistischen Partei als Grundlage abverlangen würde. Ich trat Mitte April 2017 offiziell aus der SPD aus und schickte gleichzeitig meinen Mitgliedsantrag an die KPD-Zentrale in Berlin. Leider erhielt ich darauf nie eine offizielle Antwort. So habe ich auf Facebook bei ein paar Genossen der KPD nachgehakt. Durch monatelanges Bemühen einiger engagierter Genossen konnte ich am 22. Juni 2018 in Frankfurt am Main offiziell aufgenommen werden.
Dies war mein Entwicklungsweg bis zum Eintritt in die KPD. Ich hoffe, dass man daraus Schlüsse zur Überzeugung und Heranziehung von jungen Genossen ziehen kann, wenn man meinen Prozess mit denen anderer Genossen vergleicht.
1Gemeint ist der Artikel: https://www.kpd-hessen.de/wie-wird-ein-mensch-kommunist-hier-die-geschichte-eines-genossen-aus-essen/
2„Vorwort“ (1872) In: Friedrich Hecker „Reden und Vorlesungen“, Verlag der C. Witter´schen Buchhandlung, St. Louis 1872, S. V. (Nachdruck von Hansebooks)
3https://www.gesetze-im-internet.de/gg/BJNR000010949.html Vgl. Artikel 20, Absatz 2.
4Vgl. Ebenda, Artikel 38, Absatz 1.
5https://archive.org/details/Mein-Kampf2/page/n5 Auf archive.org wurde ich dabei fündig.
8http://www.europarl.europa.eu/former_ep_presidents/president-schulz-2012-2014/de/press/photo-gallery/html/april-2014.html
9Siehe: „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ (Januar – Juni 1916) In: W. I. Lenin „Ausgewählte Werke in sechs Bänden“, Dietz Verlag, Berlin 1974, S. 648/649. Ich habe es damals hier online gelesen: http://www.mlwerke.de/le/le22/le22_189.htm
10https://www.facebook.com/InternationalMarxist/ Diese Seite ist seit Juli 2016 verwaist.
11Grover Furr „Chruschtschows Lügen“, Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2014.
12Diese Webseite ist seit 2018 offline. Aber es gibt noch Backups hier zu finden: http://web.archive.org/web/20130428121234/http://www.stalinwerke.de/
13Hier als Backup: http://web.archive.org/web/20170923082141/http://www.stalinwerke.de/geschichte/geschichte-021.html
14Siehe dazu: J. Stalin „Über dialektischen und historischen Materialismus“, Dietz Verlag, Berlin 1959, S. 5 ff.
15Siehe: „Über die Grundlagen des Leninismus“ (April 1924) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 6, Dietz Verlag, Berlin 1952, S. 94.
16Vgl. Ebenda, S. 85.
17Siehe bspw.: „Die Oktoberrevolution und die Taktik der russischen Kommunisten“ (Dezember 1924) In: Ebenda, S. 332.
20„Das Militärprogramm der proletarischen Revolution“ (September 1916) In: W. I. Lenin „Werke“, Bd. 23, Dietz Verlag, Berlin 1975 , S. 74.
21„Bericht über die Außenpolitik in der Sitzung des Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitees und des Moskauer Sowjets“ (14. Mai 1918) In: W. I. Lenin „Werke“, Bd. 27, Dietz Verlag, Berlin 1960, S. 365/366.
22„Über ´linke´ Kinderei und über Kleinbürgerlichkeit“ (Mai 1918) In: Ebenda, S. 324.
23„Über das Genossenschaftswesen“ (Januar 1923) In: W. I. Lenin „Werke“, Bd. 33, Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 460/461.
25Ebenda.
26Ebenda.
27„Über die Grundlagen des Leninismus“ (April 1924) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 6, Dietz Verlag, Berlin 1952, S. 95.
28„Antwort an Genossen Iwanow Iwan Philippowitsch“ (12. Februar 1938) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 14, Verlag Roter Morgen, Dortmund 1976, S. 173.
29„Rede auf dem XIX. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion“ (14. Oktober 1952) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 15, Verlag Roter Morgen, Dortmund 1979, S. 390.
30Siehe: „Die trotzkistische Opposition früher und jetzt“ (23. Oktober 1927) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 10, Dietz Verlag, Berlin 1953, S. 153. Stalin sagte über den Vorwurf der „Grobheit“: „Ja, Genossen, ich bin grob gegen diejenigen, die grob und verräterisch die Partei zersetzen und spalten. Ich habe das nicht verheimlicht und verheimliche es nicht. Möglich, dass hier eine gewisse Milde gegenüber den Spaltern erforderlich ist. Aber das bringe ich nicht fertig.“
31Siehe: „Brief an den Parteitag“ In: W. I. Lenin „Werke“, Bd. 36, Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 580.
32Vgl. „Die trotzkistische Opposition früher und jetzt“ (23. Oktober 1927) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 10, Dietz Verlag, Berlin 1953, S. 153.
33„Brief an den Parteitag“ In: W. I. Lenin „Werke“, Bd. 36, Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 579.
34Vgl. Ebenda, S. 580.
35Ebenda, S. 579.
36Vgl. Ebenda.
37Ebenda.
38Ebenda.
39Siehe: „Die trotzkistische Opposition früher und jetzt“ (23. Oktober 1927) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 10, Dietz Verlag, Berlin 1953, S. 154/155.
40Lew Trotzki „Zu Eastmans Buch ´Since Lenin died´“ (1. Juli 1925) In: Stalin „Briefe an Molotow – 1925-1936“, Siedler Verlag, Berlin 1996, S. 263.
41Siehe: „Die trotzkistische Opposition früher und jetzt“ (23. Oktober 1927) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 10, Dietz Verlag, Berlin 1953, S. 152/153.
42Lew Trotzki „Zu Eastmans Buch ´Since Lenin died´“ (1. Juli 1925) In: Stalin „Briefe an Molotow – 1925-1936“, Siedler Verlag, Berlin 1996, S. 265.
43Siehe: Lars T. Lih „Ungenauigkeiten in Eastmans Wiedergabe von Lenins Testament“ In: Ebenda, S. 260 f.
44Nadeschda Krupskaja „An die Redaktion des ´Sunday Worker´“ (7. Juli 1925) In: Ebenda, S. 266.
46Siehe: https://youtu.be/Bfb8Dhog3Ts (Englisch) Nach 17:58.
47Friedrich Engels „Von der Autorität“ (1872/1873) In: Karl Marx/Friedrich Engels „Ausgewählte Werke in sechs Bänden“, Bd. IV, Dietz Verlag, Berlin 1974, S. 290.
48Ebenda, S. 291.
49Ebenda.
50„Engels an August Bebel in Zwickau“ (18./28. März 1875) In: Ebenda, S. 472.
51Ebenda, S. 474.
53Siehe: „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“ (Oktober/November 1918) In: W. I. Lenin „Ausgewählte Werke in sechs Bänden“, Bd. IV, Dietz Verlag, Berlin 1973, S. 638.
54Siehe: Ebenda, S. 620.
55Mao Tse-tung „Über die Praxis“, Dietz Verlag, Berlin 1956, S. 7.
56Ebenda, S. 11.
57Siehe: „Über Engels´ Artikel ´Die auswärtige Politik des russischen Zarentums´“ (19. Juli 1934) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 14, Verlag Roter Morgen, Dortmund 1976, S. 1 ff.
58Siehe: Mao Tse-tung „Über den Widerspruch“, Dietz Verlag, Berlin 1954, S. 7.
59Siehe: Ebenda, S. 48.
60Ebenda, S. 12.
61Ebenda, S. 35.
62Siehe: Ebenda, S. 61.
63Ebenda, S. 58.
64Vgl. Ebenda, S. 59.
66„On the Reform of the System of Party and State Leadership“ (18. August 1980) In: „Selected Works of Deng Xiaoping“, Vol. II, Foreign Languages Press, Beijing 1995, S. 332, Englisch.
67Siehe: „Upholding the Principle of proportional Development in adjusting the National Economy“ (21. März 1979) In: „Selected Works of Chen Yun“, Vol. III, Foreign Languages Press, Beijing 1999, S. 252, Englisch.
68„Beschluss des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas über die Große Proletarische Kulturrevolution“ (8. August 1966) In: „Wichtige Dokumente der Großen Proletarischen Kulturrevolution“, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1970, S. 172. Ich habe es damals hier gelesen: http://www.infopartisan.net/archive/maowerke/mao_004.htm
69Siehe: „Bericht über die Tätigkeit der Regierung“ (13. Januar 1975) In: Tschou Enlai „Reden und Schriften“, Verlag Rote Fahne, Köln 1976, S. 320 f.
70Siehe: https://www.marxists.org/subject/china/peking-review/1984/PR1984-35.pdf Der Artikel „China´s Industry on the Upswing“ von Lu Dong ab S. 18.
72Hier zu finden: http://ciml.250x.com/archive/hoxha/german/enver_hoxha_imperialismus_und_revolution_de.pdf
75https://www.die-rote-front.de/der-klassenkampf-im-sozialismus-und-der-renegat-hoxha/ Zu diesem Thema habe ich erst kürzlich etwas geschrieben, als mir dazu Quellen vorlagen.