Das Gleichgewicht der Gewalten – Ein undemokratisches Prinzip

Hier steht der Beitrag auch als PDF zur Verfügung. Die heutige Auffassung von der Gewaltenteilung ist folgende: Unabhängigkeit der Legislative, Judikative und Exekutive voneinander. Das bedeutet im Kern ein „Gleichgewicht der Gewalten“. Diese Auffassung von der Gewaltenteilung ist aber keineswegs die ursprüngliche. Bereits bei Cicero taucht die Gewaltenteilung auf, auch wenn sie nicht explizit als solche benannt wurde. Cicero unterteilte die Gewalten in Heeresleitung (paeire), Gerichtsbarkeit (iudicare) und Entscheidungsfindung (consulere), woraus sich die Prätoren, Richter und Konsuln ableiten1. Im Krieg

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Unter dem Banner Ernst Thälmanns und Walter Ulbrichts – Zum 50. Todestag Hermann Materns

Hier auch als PDF abrufbar. Am 24. Januar 1971 verstarb Hermann Matern nach einem kampferfüllten Leben für die sozialistische Revolution in Deutschland. Er war ein bedeutender deutscher Marxist-Leninist, Kämpfer für den Sozialismus und Kommunismus und enger Genosse an Walter Ulbrichts Seite. Sein Bekanntheitsgrad liegt aber weitaus niedriger als der seines Kampfgefährten. Dabei war Hermann Matern sogar zwei Wochen älter als Walter Ulbricht. Hermann Matern wurde am 17. Juni 1893 geboren, Walter Ulbricht am 30. Juni desselben Jahres. Wie auch Walter

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Der materielle Anreiz als einfache Konditionierung

Eine Theorie von Pawlow, die jedem, der sich einmal mit Biologie oder Erziehung befasst hat, bekannt sein dürfte: Die klassische Konditionierung. Diese beruht ursprünglich auf einem Versuch, bei dem ein Hund immer nur dann gefüttert wurde, als man einen bestimmten Ton erklingen ließ (in diesem konkreten Fall eine Glocke)1. Dadurch bildete sich beim Hund nach einiger Durchführung des Versuchs durch das bloße Ertönen der Glocke Speichel, auch wenn er dann nicht gefüttert wurde. Es entstand durch die Konditionierung eine Verbindung

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Überlegungen zu einer authentischen Öffentlichkeitsarbeit

Im Deutschunterricht in der Schule musste es jeder einmal durcharbeiten: Das Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick. Es lohnt sich, noch einmal einen Blick hineinzuwerfen in seine Kommunikationstheorien, denn sie können uns dabei helfen, eine bessere Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Öffentlichkeitsarbeit ist nichts anderes als Kommunikation mit den Massen. Von Watzlawick stammt die berühmte Erkenntnis, dass man nicht nicht kommunizieren kann, auch wenn man schweigt, weil das Schweigen auch etwas aussagt1. Das kann zum Beispiel aus Ignoranz heraus geschehen, aus Desinteresse oder, weil

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Die Bedeutung von Gesprächen bei der Ausarbeitung von Gedankenkonzepten

Gespräche sind nicht bloß ein Kommunikationsmittel, sondern dienen auch der Reflexion des eigenen Denkens. Heinrich von Kleist entdeckte diesen den Geist anregenden Effekt und beschrieb ihn im Aufsatz „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“. Darin schrieb er als Prinzip: „Wenn du etwas wissen willst und es durch Meditation nicht finden kannst, so rate ich dir, mein lieber, sinnreicher Freund, mit dem nächsten Bekannten, der dir aufstößt, darüber zu sprechen. Es braucht nicht eben ein scharfdenkender Kopf zu sein,

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Keimlinge der Planwirtschaft bei Gracchus Babeuf

Hier auch als PDF abrufbar. Gracchus Babeuf war ein revolutionärer utopischer Sozialist während der französischen bürgerlichen Revolution. Am 27. Mai 1797 wurde er deshalb hingerichtet, denn er stellte sich gegen die Putschisten, die Robespierre absetzten und stand für eine Fortführung der Revolution ein. Es ist also wieder einmal etwas zum Thema: Wie die Bourgeoisie ihre eignen Ideale verriet. In Babeufs Werken finden sich Vorwegnahmen von späteren marxistischen Erkenntnissen. So erkannte er auch die ideologische Hegemonie im Grundprinzip: „Von der Art,

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Maskentheater

Es sind gruselige Tage, Und das nicht wegen Halloween, “Es kommt zurück die große Plage”, Hat die Regierung ausgeschrie’n. Nutzlose Masken als Dauerpflicht, Hohe Strafen, wirst du erwischt. Es steigen die Zahlen, Bei Leuten ohne Qualen. Gastronomie hat Ruh’, Ohne Evidenz dazu. Psychenschäden ignoriert, Was man nicht sieht, nicht int’ressiert. Von links Burgfriedensparolen, Damit die Rechten den Protest abholen, Der seine Berechtigung hat, Die Linke tut, als sei es ihr Staat.

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Warum veralten Anschauungen?

Von bürgerlicher Seite wird uns ständig vorgeworfen: „Eure Anschauungen sind doch veraltet, weil Marx sie vor über 100 Jahren formuliert hat.“ Für jemanden, der sich nie tiefere Gedanken macht, scheint das plausibel zu sein. Eine solche Person denkt nicht daran, dass zum Beispiel die klassische kapitalistische Ökonomik von Smith und Ricardo noch älter ist, weil dieser sich nie damit befasst hat. Natürlich ist auch das kein prinzipielles Argument gegen den Kapitalismus, dass er bloß „älter“ ist als der wissenschaftliche Sozialismus.

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Der Revisionismus der Kommunistischen Partei Italiens unter Palmiro Togliatti

Der Text kann auch hier als PDF heruntergeladen werden. Der nachfolgende Text ist ein Kapitel aus einem Buch über die grundlegenden Lehren und Erfahrungen des Maoismus, an welchem ich schreibe. Da dieses Buch nicht in absehbarer Zeit fertig wird und es sich bei dem behandelten Thema um ein oftmals missverstandenes handelt (manche sehen nämlich Togliatti als Antirevisionisten) habe ich mich dafür entschieden, dieses hier vorab zu veröffentlichen Zur damaligen Zeit war der Vorsitzende der PCI Palmiro Togliatti. Nach dem XX.

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Die Heuchelei der Unbekümmertheit

Allzu viele denken oder sagen ganz offen: „Ach, das interessiert mich nicht, weil es mich eh nicht betrifft!“ Ihr Selbstbild ist das einer Blase in der Welt, von der man zwar nach außen blicken kann, aber von außen nicht direkt getroffen wird von den Geschehnissen und Entscheidungen anderer. Das mag bei privaten Entscheidungen zutreffen, die nur einen selbst und den Kreis der Familie betreffen, aber zum Beispiel politische Entscheidungen, die ein ganzes Land betreffen, sind eben nicht derartig beschaffen. Besonders

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