Tesla und die SPD – Lehren aus Grünheide

Die SPD mag auf Bundesebene sich zwar verbal gegen Elon Musk äußern, so zum Beispiel gegen dessen Wahlaufruf für die AfD1, dennoch bedeutet das keine tatsächliche Opposition der SPD zum Großkapitalisten Musk mit seinem Tesla-Konzern. Das Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide war von Anfang an ein Zankapfel2, nicht erst seit den Negativschlagzeilen der vergangenen Monate, die auch den Anlass für meine Ausführungen bilden. Nun aber der Chronologie nach. “Von Anfang an war es keineswegs so, dass die Tesla-Ansiedlung einhelligen Jubel auslöste

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Was bleibt von der Religion übrig?

„Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben.“1 – Rudolf Bultmann Wer kennt nicht dieses berühmte Zitat von Bultmann, welches, wenn man es zu Ende denkt, eigentlich dem Christentum den Atem aushaucht? Er führt dies aber nicht auf die Wissenschaft zurück, sondern das „Selbstverständnis des modernen Menschen“2. Dabei ist dieses „Selbstverständnis“ im Kern wissenschaftsbasiert, denn der Begriff “modern” in

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Massenprotest und Massenorganisation – Fünf Jahre danach

Am 1. März 2020, also vor genau fünf Jahren, veröffentlichte ich einen Beitrag1, in welchem ich die Gelbwesten in Frankreich und Fridays for Future in Deutschland miteinander verglich, welche damals große zeitgenössische Massenbewegungen darstellten. Ich stellte einige Prognosen auf, die man nun ein halbes Jahrzehnt später im Rückblick betrachten kann. Die Gelbwesten sind, wie vorhergesagt, völlig verpufft. Von ihnen blieb organisatorisch nichts übrig. Ihr Protest war zwar sehr radikal geführt, aber kopflos. Sie waren bereits vor fünf Jahren im Abklingen

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Wir müssen uns mehr mit wirtschaftlichen Fragen befassen!

„Wirtschaftliche Themen sind im linken Spektrum vollkommen unterrepräsentiert. Es wird über Identitätspolitik gestritten, statt den Fokus auf die Wirtschaft zu legen. Dabei strukturiert sie die Gesellschaft und sorgt für Ungleichheit im höchsten Maße.“1 – Wolfgang M. Schmitt Sich mit dem Thema Wirtschaft in der Tiefe zu befassen ist mühsam. Ich weiß, wovon ich rede. Marx schimpfte in einem Brief an Engels auch über die „ökonomische Scheiße“2, was ihn natürlich nicht davon abbrachte, sich mit dem Thema zu befassen. Es genügt

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Interview mit der Kommunistischen Liga Ugandas (Januar 2025)

Das nachfolgende Interview wurde aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Die Parteiwebseite der CLU wird an dieser Stelle verlinkt.   Frage 1: Wann wurdet ihr gegründet und unter welchen Umständen?   Am 2. Oktober 2024 haben wir die Idee entwickelt, eine starke kommunistische Partei in Uganda auf der Grundlage der Klassiker des Marxismus-Leninismus zu gründen. Und um dies kurzfristig zu erreichen, wurde erkannt, dass es aufgrund der ungerechten vorherrschenden politischen Umstände im Land unmöglich sein würde, aber es kann ein

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Die abgebrannte „Brandmauer“ – Merz, die AfD und die Bundestagswahl

Die angebliche „Brandmauer“, die nie mehr als eine Fiktion war, ist am Ende: Die CDU unter Merz hat am 29. Januar 2025 zusammen mit FDP und AfD einen Antrag zur Begrenzung der Migration durch den Bundestag mit knapper Mehrheit beschließen lassen1. Noch wenige Tage zuvor behauptete Merz, mit der AfD nicht zusammenarbeiten zu wollen2. Diese Tatsache rief einen Aufschrei der „bürgerlichen Mitte“3 hervor, der an Heuchelei, Hilflosigkeit und Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist. Zum einen ist es seit Jahren offensichtlich,

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Alevitentum

Liebe Leser, im Folgenden ein Artikel des Genossen Elendil über das Alevitentum: In Zeiten, in denen der Islamismus in Deutschland und Europa immer stärker wird und die Radikalisierung der jugendlichen Migranten aus muslimischen Familien immer schlimmer wird, ist es mir wichtig, den Blick auf eine, sag ich mal, alternative und progressive Strömung zu werfen. Als Alevit und Kommunist sehe ich mich in der Verantwortung, einen Beitrag zu leisten, um den Diskurs um den Islam zu erweitern und einen guten Kampf

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Eingetretene Prophezeiungen – Schernikau an der Schwelle zum 35. Jahrestag

Am 1. Januar beginnt sich das letzte Jahr der DDR zum 35. Mal zu jähren. Es zeichnete sich schon damals unter der Regierung Modrow langsam ab, dass die DDR allmählich liquidiert werden würde. Die damalige Debatte innerhalb der Parteienlandschaft der DDR ging nur noch über den genauen Zeitpunkt – ob direkter Anschluss oder Konföderation. Als der Kongress der Schriftsteller der DDR zwischen dem 1. und 3. März 1990 tagte, hielt Ronald M. Schernikau auf diesem eine Rede1, die die Folgenschwere

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Mit einem Lumumba auf Lumumba!

Liebe Leser, im Folgenden bringen wir einen Kommentar des Genossen Sereno Estrela: Die Adventszeit steht vor der Tür, doch statt diese besinnliche Zeit mit Familie, Genossen oder Freunden zu genießen, toben sich linksliberale Empörungsbürger aus Großstädten wieder einmal in absurden Sprachdebatten aus. Während Deutschland unter Deindustrialisierung, Inflation, Kriegsvorbereitungen und illegaler Masseneinwanderung ächzt, während Armut und soziale Ungerechtigkeit wachsen, scheint das größte Problem dieser Kreise die Existenz von Begriffen wie „Zigeunerschnitzel“, „Negerkussbrötchen“ oder „Indianerglühwein“ zu sein. Besonders absurd wird es beim

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Ist es verboten, Sachen auf den Grund zu gehen? – Eine weitere Kritik an Luther

Es ist kein Geheimnis, dass Martin Luthers Theologie widersprüchlich ist, vor allem bei einem Abgleich mit der Bibel. Diesem Themenkomplex habe ich nun schon einige Abhandlungen gewidmet. Nun kommt eine weitere: Diesmal zum Thema, ob man aus Sicht des Luthertums überhaupt Dingen auf den Grund gehen darf. Martin Luther sagte: „Die schwersten Anfechtungen sind, wenn der Teufel uns dahin bringt, daß wir nach den Ursachen des Wohlergehens und des Unglücks forschen. Keine Anfechtung bringt leichter zu Fall, als danach zu

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